Polen: Bischöfe gründen Stiftung für Missbrauchsopfer

Die Katholische Bischofskonferenz in Polen hat eine Stiftung gegründet, die Missbrauchsopfer unterstützen soll. Die Stiftung, deren Statuten die Bischöfe nun angenommen haben, soll Anfang kommenden Jahres die Arbeit aufnehmen.

Die Stiftung sei der „Ausdruck der Solidarität der Kirche in Polen mit den Opfern“, sagte Erzbischof Wojciech Polak, Primas der Katholischen Kirche Polens, in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung der Bischöfe. „Sowohl die Gläubigen als auch die gesamte Gesellschaft erwarten von der Kirche eindeutiges Engagement und konkretes Handeln im Kampf gegen das Drama des sexuellen Missbrauchs.“

Mit Hilfe der Stiftung soll etwa die bestehende Telefon-Hotline für Opfer von Missbrauch in der Kirche ausgebaut werden. Auch Präventionsmaßnahmen sollen zur Arbeit der Stiftung gehören.

Geld nicht für Entschädigungen

Es gehe nicht um die Finanzierung von Entschädigung für Missbrauchsopfer, sondern unter anderem um Bildungsstipendien und Betreuung etwa durch Psychologen, hieß es. „Die Verpflichtung zum Ersatz des erlittenen Schadens liegt bei den Tätern“, sagte Polak.

Die kirchliche Gemeinschaft müsse sich aber „für die gemeinsame Unterstützung der Opfer und den Schutz der Minderjährigen verantwortlich fühlen“. Fälle von sexuellem Missbrauch durch Priester haben auch im katholisch geprägten Polen eine Vertrauenskrise ausgelöst.

religion.ORF.at/APA/dpa