Notre-Dame: 922 Mio. Spenden für Wiederaufbau

Sechs Monate nach dem Großbrand in der Pariser Kathedrale Notre-Dame belaufen sich die Spenden und Spendenzusagen für ihren Wiederaufbau auf 922 Millionen Euro.

104.000 Euro seien bereits eingetroffen, sagte Kulturminister Franck Riester am Dienstag in Paris. Ob der Wiederaufbau allein mit den Spenden finanziert werden könne, sei aber noch unklar. Notfalls werde der Staat den Rest übernehmen.

Notre-Dame-Kathedrale in Paris

APA/AFP/Philippe Lopez

Notre-Dame-Kathedrale in Paris

„Wir lassen Notre-Dame nicht im Stich“, versprach Riester. Nach seinen Angaben beteiligten sich 350.000 Spenderinnen und Spender an der Spendenaktion für das Pariser Wahrzeichen.

Dach und Turm zerstört

Bei dem Brand im vergangenen April waren das Dach und der Spitzturm der weltberühmten gotischen Kathedrale zerstört worden. Auslöser des Brandes war Ermittlern zufolge vermutlich eine brennende Zigarette oder ein Kurzschluss. Zum Zeitpunkt des Brandes waren Bauarbeiten am Dach im Gang.

Die katholische Kirche in Paris mahnte zur Vorsicht bei der Restaurierung der weltberühmten Kathedrale. Die Kirche sollte um ihre Zustimmung bei Änderungen der Architektur gebeten werden, sagte Monseigneur Benoist de Sinety von der Erzdiözese Paris am Dienstag. Es gehe darum, das Wesen und die Geschichte der Kathedrale zu bewahren, erklärte De Sinety bei einer Pressekonferenz in Paris. Es bedürfe großer Demut, um an einem Gebäude wie Notre-Dame zu arbeiten, sagte der Geistliche.

Kirchen gehören dem Staat

Nach der Brandkatastrophe im April wurde über mögliche moderne Änderungen der Architektur debattiert. Sogar ein begrüntes Dach oder einen neuer Turm aus Laserstrahlen waren zeitweise im Gespräch. Staatschef Emmanuel Macron kündigte einen internationalen Wettbewerb an, bei dem ein „zeitgenössisches architektonisches Statement“ für den beim Brand zerstörten Spitzturm entwickelt werden könnte. Gotteshäuser gehören dem französischen Recht zufolge dem Staat, die Kirche verwendet sie für religiöse Zwecke.

religion.ORF.at/APA/AFP/dpa

Mehr dazu: