Caritas startet Winternothilfe

„Für die Caritas beginnt der Winter bereits im Sommer“, sagt Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien bei einem Pressetermin am Donnerstag im Caritas-Haus St. Josef.

„Wir bereiten uns schon seit Wochen intensiv auf die kalte Jahreszeit vor“, so Schwertner. Nun ist es soweit, denn während der Nachtstunden sei es bereits ziemlich kalt. Der offizielle Startschuss für die Winternothilfe folgt in zwei Wochen.

„Das bedeutet: Mehr Quartiere, mehr Betten, mehr Streetwork und mehr Hilfe durch das Caritas Kältetelefon. Das Ziel ist klar: Wir wollen möglichst allen Menschen, die auf der Straße stehen, helfen. Und klar ist auch: Gelingen kann dies nur, wenn uns möglichst viele Wienerinnen und Wiener bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützen“, so der Caritas-Generalsekretär in einer Aussendung am Donnerstag.

Winternothilfestart der Caritas Wien

Stefanie J. Steindl

Winternothilfestart der Caritas Wien

Konkret werde die Caritas in diesen Tagen die Zahl der Notquartiere mit Unterstützung des Fonds Soziales Wien aufstocken. Schwertner: „An drei Standorten wird’s insgesamt 200 zusätzliche Betten geben.“ Konkret befinden sich die Betten in der Zweiten Gruft in der Lacknergasse, in einer ehemaligen Bankfiliale und Polizeistation in der Breitenfurterstraße und in einem ehemaligen Pflegewohnhaus in Favoriten.

1.850 Notquartiers-, Schlaf- und Wohnplätze

Insgesamt stelle die Caritas damit allein in Wien derzeit 1.850 Notquartiers-, Schlaf- und Wohnplätze zur Verfügung, so Schwertner. In diesen Tagen beginnen auch die Schulungen der Freiwilligen, die ab Anfang November wieder die Leitungen des Caritas-Kältetelefons besetzen werden. Das sei ein „Leuchtturmprojekt, das mittlerweile auch in anderen Bundesländern Schule macht. Konkret werden in Wien 70 Freiwillige Anrufe entgegennehmen. Weitere 50 Freiwillige helfen als Telefon-Dolmetscher in aktuell 22 Sprachen. Das Kältetelefon wird ab Anfang November unter der Nummer 01/480 45 53 sieben Tage die Woche rund um die Uhr erreichbar sein“, so Schwertner.

Spendenhinweis

Erste Bank, IBAN: AT47 2011 1890 8900 0000, Spendenzweck: Winternothilfe

„Die Rechnung ist ganz einfach: Je mehr Menschen diese Nummer im Handy speichern, umso zuverlässiger können unsere StreetworkerInnen möglichst zeitnah dort sein, wo sie gebraucht werden. Aber auch für diesen Winter gilt: In medizinischen Notfällen ist die Nummer der Rettung zu wählen." Um möglichst viele obdachlose Menschen mit Winterkleidung und Schlafsäcken zu erreichen, werden ab 2. November auch acht zusätzliche StreetworkerInnen im Einsatz sein, die jeden Abend auf Wiens Straßen im Einsatz sind. Unterstützung gibt’s von einem Psychiater, der die Teams regelmäßig begleitet.“

Caritas-Winterhilfe

Caritas/Klaus Pichler

Der Kältebus der Caritas erreicht Menschen auch im Freien.

Freiwillige und Spenden dringend gesucht

Allein in der vergangenen Wintersaison seien bei der Caritas in Wien mehr als 870 Wienerinnen und Wiener in der Winternothilfe im Einsatz gewesen. Schwertner geht davon aus, dass die Zahl heuer ähnlich hoch sein wird. Aktuell sucht die Caritas noch Freiwillige für den Louisebus, eine Arztpraxis auf Rädern – „es geht um ÄrztInnen, FahrerInnen und um HelferInnen.“

Das Caritas-Kältetelefon ist ab Anfang November unter der Nummer 01/480 45 53 sieben Tage die Woche rund um die Uhr erreichbar

Vereinzelt werden auch noch Freiwillige gesucht, die bei den 30 pfarrlichen Wärmestuben, die ab Dezember wieder geöffnet haben werden, unterstützen." Freiwillige brauchen die Caritas auch, um Lebensmittel beim Projekt Le+O ausgeben zu können.

Hoher Spendenbedarf

Darüber hinaus bittet die Caritas auch um Spenden für ihre Obdachlosen-Einrichtungen. Die öffentliche Hand leiste in der Winternothilfe, aber auch an vielen anderen Orten einen wichtigen Beitrag, so die Aussendung. Doch für zahlreiche Hilfsangebote seien Spenden überlebenswichtig -etwa für Häuser wie das Haus St. Josef, für den Kältebus und auch für die Suppenbusse der Caritas.

So würden etwa für das Vinzenzhaus, das Haus St. Josef und eine dritte Einrichtung für ältere, ehemals obdachlose Menschen, bis Jahresende noch Spenden in der Höhe von knapp 130.000 Euro benötigt. Weitere 100.000 Euro fehlen, um den Finanzierungsbedarf für Projekte für wohnungslose Jugendliche zu decken. Schwertner: „Wir müssen uns also warm anziehen, um den Winter gut bewältigen zu können und wir brauchen die Unterstützung der Wienerinnen und Wiener, damit möglichst alle obdachlosen Menschen jene Hilfe erhalten, die sie benötigen.“

religion.ORF.at

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