Vorführung von Film über Missbrauch in Diözese Graz

Am 18. Oktober läuft in den österreichischen Kinos der Film „Gelobt sei Gott“ an, in dem sich der französische Regisseur Francois Ozon mit einem Fall von Kindesmissbrauch in der Diözese Lyon befasst.

Die Diözese Graz-Seckau nimmt diese Auseinandersetzung mit dem Thema Missbrauch auf und lädt dazu am 25. Oktober um 18.30 Uhr zu einer Vorführung des Films im Schubertkino ein. Im Anschluss diskutieren Waltraud Klasnic, Leiterin der Unabhängigen Opferschutzkommission, Gerhard Hörting, Gerichtsvikar der Diözese Graz-Seckau und der Grazer Moraltheologe Walter Schaupp über das Thema. Das gab die Diözese am Freitag in einer Aussendung bekannt.

„Immer wieder gibt es Fälle, bei denen die hohen moralischen Ansprüche der Kirche und das Vertrauen in sie erschüttert sind - wie sexuelle Gewalt und Missbrauch von Autorität“, sagte Bischof Wilhelm Krautwaschl im Vorfeld. „Wir begegnen solchen Vorwürfen mit voller Verantwortung und mit aller Gewissenhaftigkeit und stellen uns dem Leid ohne Scheuklappen und ohne Wenn und Aber.“ Die Sorge um die Opfer stehe stets an erster Stelle und entsprechende Konsequenzen für die Täter seien zu ziehen.

„Zeigt, wie wichtig es ist, hinzuschauen“

Ingrid Lackner, Leiterin der Stabsstelle für Prävention gegen Missbrauch und Gewalt in der Diözese Graz-Seckau, betonte das Ansinnen des Filmes: „Er zeigt, wie wichtig es ist, hinzuschauen und nicht wegzuschauen. Das ist auch der wichtigste Auftrag in der Prävention von Missbrauch und Gewalt. Für den Schutz der Kinder und Jugendlichen sind wir Erwachsene verantwortlich.“

Der fast dokumentarisch anmutende Film „Gelobt sei Gott“ stellt nacheinander drei Männer in den Mittelpunkt, deren Vita nach dem erlittenen Missbrauch durch den pädophilen Priester Bernard Preynat sehr unterschiedlich verlief. Francois Ozon hält sich im Plot so eng an reale Ereignisse wie in keinem seiner Spielfilme zuvor. „Gerade deshalb haben mich die heftigen Reaktionen so sehr erstaunt: Ich zeige doch nur Dinge, die bereits bekannt waren!“, sagte er in einem Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“.

religion.ORF.at/KAP

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