„Missio“-Chef Wallner für Mission statt Resignation

Die Christen in Österreich „müssen wieder lernen für die Schönheit des Glaubens zu werben“. Das hat der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke („Missio“), Pater Karl Wallner, beim Gottesdienst am Weltmissionssonntag im Wiener Stephansdom betont.

Der Glaube werde heute nicht mehr wie früher selbstverständlich von Eltern an Kinder weitergegeben. Die schrumpfende Kirche in Europa brauche in dieser Situation „Mission statt Frustration“, also „statt Resignation das Zugehen auf diejenigen, die nicht mehr oder noch nicht Christen sind“.

Pater Karl Wallner

kathbild/Franz Josef Rupprecht

Pater Karl Wallner mahnt die Christen in Österreich "für die Schönheit des Glaubens zu werben“

Dies sei nicht nur der Job von Pfarrern, Diakonen, Pastoralassistentinnen oder Religionslehrern, sondern von allen Gläubigen, hielt Wallner fest: „Wir alle haben diese Sorge mitzutragen.“

Spendeninfos: Missio Päpstliche Missionswerke - AT96 6000 0000 0701 5500, Kennwort: „Weltmissionssonntag“; Online-Spenden

Die Messe stand im Zeichen des aktuellen „Außerordentlichen Monats der Weltmission“ sowie der traditionellen Kirchensammlung der Päpstlichen Missionswerke zur Sicherung der nötigsten Mittel für die pastoralen und sozialen Aufgaben der weltweit 1.100 ärmsten Diözesen.

Spenden für „Missio“-Projekte

Im Rahmen der nach kirchlichen Angaben „größten Solidaritätsaktion der Welt“ wurde wie in allen anderen Ländern auch in Österreich am Sonntag in den Kirchen für Menschen in den ärmsten Weltregionen gebetet und um Spenden für „Missio“-Projekte ersucht.

Heuer bildete der traditionelle Weltmissionssonntag gleichzeitig einen der Höhepunkte des von Papst Franziskus für Oktober ausgerufenen Monats der Weltmission. Der Papst habe sich diesen Monat für die Weltkirche gewünscht, „weil er klar erkannt hat, dass wir ein Problem haben“, sagte Missio-Chef Wallner: „Wir sind zu wenig missionarisch. Viele Menschen kennen Christus noch nicht oder zu wenig oder nicht mehr - und wir tun zu wenig, dass sich das ändert.“

Als „missionarische Kirche“ hinausgehen

Papst Franziskus selbst wolle „eine missionarische Kirche mit einer Mentalität des Hinausgehens, einer Mentalität des Entwickelns von neuen Ideen, um den Menschen das Evangelium zu bezeugen“, betonte Wallner.

Franziskus lebe dies auch vor: „Er geht selber auf alle zu, besucht Arbeiterfamilien, lädt Obdachlose zum Essen ein und bevorzugt auf seinen Pastoralreisen Länder, wo die Christen eine Minderheit sind.“

Stephansdom

ORF/Martin Cargnelli

Im Wiener Stephansdom feierten zahlreichen Katholiken aus den 22 in Wien vertretenen anderssprachigen Gemeinden

„No mission - no church“

„No mission - no church. Also: keine Mission, kein Hinausgehen: keine Kirche“, hielt auch der Wiener Weihbischof Franz Scharl bei dem Gottesdienst im Stephansdom fest, der zusammen mit zahlreichen Katholiken aus den 22 in Wien vertretenen anderssprachigen asiatischen, afrikanischen und lateinamerikanischen Gemeinden gefeiert wurde, die auch für die musikalische Gestaltung sorgten.

Gerade mit Blick auf diese Gemeinden erlebe man, „dass die katholische Kirche Weltkirche ist“ sowie die Kraft der Kirche in Afrika, Asien oder Südamerika, betonten Scharl und Wallner. Den Katholiken in diesen Weltregionen „müssen wir kraftvoll helfen, denn dort wächst alles“, rief Missio-Nationaldirektor Wallner auf. Auf Reisen zu Missio-Projekten in aller Welt erlebe er volle Priesterseminare und lebendige Gottesdienste: „Beten wir heute für sie, spenden wir für sie, unterstützen wir sie.“

religion.ORF.at/KAP

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