Thailändische Mönche nehmen Müll als Opfergabe
„Plastik ist kein Müll, denn es kann verwendet werden“, erklärte der leitende Mönch Phra Tipakorn Ariyo. Containerweise werden die Spenden - vor allem PET-Flaschen - aus der rund 30 Kilometer entfernten Hauptstadt Bangkok zum Tempel gekarrt.
Vor drei Jahren entstand im Tempel die Idee zum Recycling. Aus dem Rohstoff gewinnen die Mönche unter anderem die typischen orangenen Roben ihres Standes. Auch für die Herstellung von Schuhen, Federmappen bis hin zu Booten wird das Material aufgearbeitet.
Mönche wollen Vorbilder sein
Die Mönche reinigen und pressen das Plastik. Eine Fabrik webt es in einen Textilstoff hinein und Näherinnen fertigen die Kleidung schließlich im Tempel. Geplant ist zudem ein Bildungszentrum auf dem Gelände, das über die Umweltbemühungen informiert.
APA/AFP/Madaree Tohlala
Die Tempeldiener wollen damit ein Vorbild in ihrem Land sein: Das Umweltbewusstsein sei in der Bevölkerung nicht sonderlich ausgeprägt, sagte der 56-jährige Phra Tipakorn. Laut einer Regierungsstudie fielen 2017 in Thailands Haushalten mehr als 27 Millionen Tonnen Müll an. Nicht einmal ein Drittel davon wurde recycelt oder wiederverwendet. Auch gehört das südostasiatische Land laut der Organisation Greenpeace zu den größten Verschmutzern der Meere mit Müll - und dieser besteht etwa zur Hälfte aus Plastik.
religion.ORF.at/APA/dpa
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(religion.ORF.at; 2.10.2019)