Jeder dritte US-Jude verbirgt Glauben aus Angst

Nach den tödlichen Anschlägen auf zwei US-Synagogen in den letzten zwölf Monaten vermeiden immer mehr Juden und Jüdinnen das Tragen von sichtbaren Zeichen ihres Glaubens wie Kippa und Davidstern.

In einer Studie des American Jewish Committee, die am Mittwoch (Ortszeit) vorgestellt wurde, gab rund ein Drittel der mehr als 1.200 Befragten an, Angst vor antisemitischen Übergriffen zu haben. 84 Prozent der Teilnehmenden erklärten, der Antisemitismus in den USA habe in den letzten fünf Jahren zugenommen.

Antisemitismus auch im Internet

Einer von fünf Juden gab an, im gleichen Zeitraum Ziel antisemitischer Äußerungen im Internet gewesen zu sein. Ein Viertel der Befragten sagt, sie würden bestimmte Orte oder Ereignisse aus Angst vor judenfeindlichen Reaktionen meiden.

Gedenken vor der "Tree of Life"-Synagogue in Pittsburgh, US-Bundesstaat Pennsylvania

APA/AP/Matt Rourke

Gedenken vor der „Tree of Life“-Synagoge in Pittsburgh, US-Bundesstaat Pennsylvania

Mehr Sicherheitsmaßnahmen

Laut der Studie haben weit mehr als die Hälfte aller US-Synagogengemeinden Sicherheitskräfte eingestellt und nehmen Polizeischutz vor dem Gebäude in Anspruch. Allein im laufenden Jahr sind demnach mehr als 2.000 Sicherheitsanfragen eingegangen.

Bei dem Anschlag auf die „Tree of Life“-Synagoge in Pittsburgh (Pennsylvania) am 27. Oktober 2018 waren elf Gemeindemitglieder ums Leben gekommen. Am 28. April 2019 erschoss ein Attentäter eine Person in der Chabad-Synagoge der kalifornischen Kleinstadt Poway.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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