Humanistischer Verband will Trauerredner ausbilden

Der Humanistische Verband Österreich (HVÖ) will einen Kurs für Trauerredner starten. Weltliche Trauerredner gibt es zwar, aber der Verband wolle „Menschen, die tatsächlich nicht religiös sind“ ausbilden, sagte HVÖ-Präsident Gerhard Engelmayer zu religion.ORF.at.

Ab Anfang kommenden Jahres soll der zwei- bis dreitägige Kurs zum „humanistischen Zelebranten“ starten. In dem Kurs sollen den konfessionslosen Teilnehmenden humanistische Werte vermittelt werden und „wie man eine gute humanistische Feier“ ausrichtet, sagte Engelmayer.

Trauerrednerinnen und Trauerredner halten im Namen der Hinterbliebenen einen Nachruf auf den Verstorbenen. Auch die Bestattung Wien vermittelt in Kooperation mit einer Agentur auf Wunsch Trauerrednerinnen und Trauerredner für weltliche Trauerfeiern. „Die Wünsche und Erwartungen der Angehörigen bestimmen dabei wesentlich die individuelle Gestaltung der Trauerfeier“, heißt es auf der Website der Bestattung Wien.

„Menschen, die nicht religiös sind“

Die Traueredner, die laut veröffentlichtem Selbstverständnis dem „Wertekanon des humanistischen Menschenbildes verpflichtet“ sind, können aber auch für religiös-konfessionell ausgerichtete Trauerfeiern in Anspruch genommen werden.

„Wir bieten etwas anderes an", sagte Engelmayer zu religion.ORF.at - und zwar Trauerredner, die humanistisch in unserem Sinn gebildet sind und diese Werte auch teilen. Menschen, die nicht einfach nur keine Priester sind, sondern, die tatsächlich nicht religiös sind“, sagte Engelmayer.

Friedhof St. Peter in Salzburg

APA/Barbara Gindl

Der HVÖ will humanistische statt konfessionelle Trauerredner

Begräbnis „ohne störenden Gottesbezug“

Die von dem Verband ausgebildeten Trauerrednerinnen und Trauerredner sollen in ganz Österreich konfessionsfreie Begräbniszeremonien gestalten. Sie sollen ein Begräbnis „ohne störenden Gottes- oder Kirchenbezug“ ermöglichen, wie der Verband am Donnerstag in einer Aussendung erklärte.

In den vergangenen Jahren habe sich der „weltliche Sektor der Trauerzeremonien stark erweitert. In ganz Westeuropa werden solche Rituale von speziell geschulten weltlichen Zeremonienmeistern, diplomierten humanistischen Trauerrednern abgehalten“, wird Engelmayer in der Aussendung zitiert. Know-How für den Kurs wolle man aus dem Ausland „importieren“, sagte der HVÖ-Präsident gegenüber religion.ORF.at. Die Kurse sollen Expertinnen und Experten aus dem Ausland abhalten.

Der Humanistische Verband Österreich (vormals Freidenkerbund) engagiert sich für Humanismus und spricht sich gegen eine staatliche Privilegierung von Religionsgemeinschaften aus. Der Verband tritt für einen säkularen Staat ein.

Clara Akinyosoye, religion.ORF.at

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