Frankreich: Frauen mit Kopftuch häufig diskriminiert

Diskriminierung bis hin zu verbalen Angriffen - darunter leiden viele Frauen mit Kopftuch in Frankreich. Sechs von zehn Kopftuch-Trägerinnen gaben an, mindestens einmal in ihrem Leben diskriminiert worden zu sein.

Das ist das Ergebnis einer am Mittwoch in Paris veröffentlichten Umfrage unter Musliminnen. Fast vier von zehn dieser Frauen berichteten außerdem von Beleidigungen oder Beschimpfungen im Alltag.

Auch bei der Arbeitssuche sind die Kopftuch-Trägerinnen laut der Untersuchung des französischen Meinungsforschungsinstituts Ifop überdurchschnittlich häufig von Diskriminierung betroffen.

Musliminnen bei einer Demonstration gegen den Vorschlag, muslimischen Müttern bei Schulausflügen das Tragen der Kopfbedeckung zu verbieten, in Mantes la Ville nahe Paris

APA/AP/Michel Euler

Demonstration gegen den Vorschlag, muslimischen Müttern bei Schulausflügen das Tragen der Kopfbedeckung zu verbieten, in Mantes la Ville nahe Paris

Streit um das Kopftuch

In Frankreich war der Streit um das Kopftuch zuletzt wieder voll entbrannt: Der vom bürgerlichen Lager dominierte Senat stimmte Ende Oktober dafür, muslimischen Müttern bei Schulausflügen das Tragen der Kopfbedeckung zu verbieten. Die Regierung lehnt dies jedoch ab. Präsident Emmanuel Macron warnte, ein solches Verbot würde Frauen „demütigen“.

Ifop befragte für die Studie bis September gut tausend französische Muslime im Auftrag einer Expertengruppe der Regierung gegen Rassismus (Dilcrah) sowie der Jean-Jaures-Stiftung der sozialistischen Partei.

religion.ORF.at/APA/AFP

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