Papst plant Reise in den Südsudan - Details noch offen

Papst Franziskus will offenbar nächstes Jahr in den Südsudan reisen. Eine offizielle Information liege allerdings noch nicht vor, sagte der Botschafter des Südsudan in Italien, Ajing Adiang Marik, am Mittwoch der katholischen Nachrichtenagentur Kathpress in Rom.

Papst Franziskus hatte am Sonntag bei seinem Mittagsgebet auf dem Petersplatz einen Besuch in dem von Krieg, Hunger und Armut gezeichneten Land im kommenden Jahr angekündigt. Im Mittelpunkt werde in jedem Fall der Friedensprozess stehen, sagte Marik.

Vergangene Woche habe er dem Papst einen Brief von Präsident Salva Kiir überbracht, in dem es ebenfalls um eine Beilegung des inneren Konflikts gegangen sei. Zu einem möglichen Termin und Programmpunkten einer Papstvisite konnte der Botschafter keine Angaben machen. Voraussichtlich würden aber sowohl der anglikanische Primas Justin Welby als auch ein hochrangiger Vertreter der presbyterianischen Kirche teilnehmen.

Reise 2017 verschoben

Welby kam am unterdessen am Mittwoch im Vatikan zu einer Unterredung mit Papst Franziskus zusammen, wie das vatikanische Presseamt zunächst ohne Angaben zu Inhalten mittteilte. An dem Treffen nahm auch Erzbischof Ian Ernest teil, seit Oktober Repräsentant des Erzbischofs von Canterbury in Rom und Leiter des dortigen Anglikanischen Zentrums. Der südsudanesische Botschafter Marik verwies im Kathpress-Gespräch darauf, dass für 2017 schon einmal eine Reise des Papstes gemeinsam mit Welby im Gespräch war, dann aber „verschoben“ werden musste. Der anglikanische Erzbischof fuhr damals allein in den Südsudan.

Papst Franziskus hat in der Vergangenheit immer wieder für eine Friedenslösung im Südsudan geworben. Im April lud er Präsident Kiir und dessen Rivalen Riek Machar zu einem Besinnungstag in den Vatikan ein. An der Initiative waren auch Erzbischof Welby und der frühere Moderator der presbyterianischen Kirchen Schottlands, John Chalmers, beteiligt. In einer spektakulären Geste beim Abschluss des Treffens kniete der 82 Jahre alte Papst vor den politischen Gegnern nieder und küsste ihnen die Füße.

religion.ORF.at/KAP