Klimastreik in Österreich mit kirchlicher Beteiligung

Am Freitag findet in ganz Österreich der bereits vierte große Klimastreik statt, organisiert von der Jugendbewegung „Fridays for Future“. Unterstützung erhalten die Jugendlichen auch vonseiten der Religionsgemeinschaften.

Darunter sind unter anderen der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler, die Katholische Jugend Österreich, die Initiative „Religions for Future“ und die Katholische Aktion der Erzdiözese Wien. Glettler kündigte gegenüber Kathpress an, bei der Klimademo in Lienz/Osttirol als Redner teilzunehmen. Auf der Website der „Fridays for Future“-Bewegung sind Klimastreiks unter anderem in Wien, Innsbruck, Linz und Graz angekündigt.

„Lassen wir uns nicht aufhalten, bringen wir uns aktiv ein, sagen wir unsere Meinung“, appellierte etwa Magdalena Bachleitner, Bundesvorsitzende der zum Streik aufrufenden Katholischen Jugend (KJÖ). Schließlich gehe es darum, „dass wir und unsere Erde eine Zukunft haben“. Sowohl die heurigen Hitzemonate, als auch die rasant angewachsene Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ benötigen Konsequenz, die auch in der künftigen Regierung sichtbar werden müssten: „Das Regierungsprogramm muss eine klare ökologische und soziale Handschrift haben!“

„Politisches Engagement wichtig“

Im Gespräch mit Kathpress bezeichnete es die Bundesvorsitzende als wichtig, dass auch die Kirche und ihre Organisationen bei den Protesten präsent ist. „Als Jugendorganisation ist uns politisches Engagement wichtig und wir möchten das ermöglichen und fördern“, so Bachleitner, die am Freitag gemeinsam mit der KJ Wien am Demozug der Initiative „Religions for Future“ mitgehen wird. Auch in den Diözesen Linz und Innsbruck wird sich die KJ am Klimastreik beteiligen.

"Fridays For Future"-Aktivistin beim Klimastreik in Wien am 15. März 2019

APA/AFP/Joe Klamar

„Fridays For Future“-Aktivistin beim Klimastreik in Wien am 15. März 2019

Seit September unterstützen auch Religionsvertreterinnen und -vertreter aus katholischer und evangelischer Kirche, Islam und Buddhismus die „Fridays for Future“-Bewegung. „Religions for Future“ erklärte in einer Grundsatzerklärung ihre Solidarität mit den Anliegen der Kinder und Jugendlichen. „Religions for Future“ ruft auch zur Teilnahme am 4. weltweiten Klimastreik am Freitag auf: in Wien startet der Demozug um 12.00 Uhr bei der U2 Station Krieau; in Graz trifft sich die Initiative um 11.45 Uhr vor dem Bischöflichen Ordinariat (Bischofplatz 4).

Papst und Religionsvertreter solidarisch

Auch Papst Franziskus, Caritas-Präsident Michael Landau und der Theologe Michael Rosenberger unterstützen das Engagement der Klimabewegung. Zu einer Teilnahme am Klimastreik fordert auch die Katholische Aktion der Erzdiözese Wien auf.

Papst Franziskus selbst machte seine Unterstützung für die jungen Klimaaktivisten in seiner am 1. September veröffentlichten Botschaft zum Gebetstag für die Bewahrung der Schöpfung öffentlich. Er wertete Greta Thunbergs „Join the Climate Strike“ als prophetische Handlung. Der Vatikan hat im Oktober das Recht künftiger Generationen auf einen intakten Planeten unterstrichen. Solidarität der Generationen sei nicht nur unerlässlich für nachhaltige Entwicklung, sondern auch eine „Grundfrage der Gerechtigkeit“, sagte der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Bernardino Auza, auf der 74. UN-Generalversammlung in New York.

Für Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels

Ziel der weltweiten Kundgebungen ist es, für mehr Klimagerechtigkeit und die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels zu demonstrieren. Die Zeit für leere Worte sei vorbei, „jetzt wollen wir Taten sehen“, heißt es auf der Website der Bewegung. Konkret fordert die Bewegung die Umsetzung der Maßnahmen des Klima- und ökologischen Notstands, die sofortige Verankerung von Klimaschutz in der Verfassung sowie den Ausstieg aus Öl, Kohle und Gas bis 2030.

religion.ORF.at/KAP

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