Reliquie der Krippe Jesu kehrte ins Heilige Land zurück

Die Franziskaner im Heiligen Land haben als Geschenk von Papst Franziskus ein kleines Stück der Reliquie erhalten, die in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore als Krippe des Jesuskinds verehrt wird.

Franziskaner-Kustos Francesco Patton nahm die Reliquie am Freitag in Jerusalem in Empfang. Am Samstag wurde sie nach Bethlehem übertragen, wo sie in Zukunft in der katholischen Katharinenkirche - unmittelbar neben der Geburtsbasilika - von den Gläubigen verehrt werden kann. Zum Adventbeginn ist in Bethlehem auch der traditionelle Christbaum auf dem Krippenplatz aufgestellt worden.

Ein Gläubiger küsst einen Holzsplitter der Krippenreliquie in der Notre-Dame-Kirche in  Jerusalem

APA/AFP/Gali Tibbon

Mit großer Freud wurde die Reliquie in Jeruslam empfangen

Freude über Rückkehr der Reliquie

Franziskaner-Kustos Patton sagte der Zeitung „Haaretz“, er sei Papst Franziskus zutiefst dankbar für dieses Geschenk und für das Recht, „diese heilige Reliquie zu bewahren“. Die Rückkehr der Reliquie der Krippe Jesu, die seit dem 7. Jahrhundert in Rom war, nach Bethlehem sei ein „Faktor von außerordentlicher Bedeutung“.

Es handle sich um ein „besonders freudiges Ereignis“ im Hinblick auf Weihnachten, das Fest der Geburt des Erlösers Jesus Christus, und um „eine große Ehre für die Gläubigen und die Pilger in der Region“.

Zeichen der Zuneigung zum palästinensischen Volk

Mit der Übergabe der Reliquie wolle Papst Franziskus ein Zeichen der Zuneigung zum palästinensischen Volk geben, wie der Apostolische Delegat in Jerusalem, Erzbischof Leopoldo Girelli, im Vorfeld sagte.

Der christliche Bürgermeister von Bethlehem, Anton Salman, erklärte in einem Gespräch mit der palästinensischen Nachrichtenagentur „Wafa“, die Rückkehr der Krippen-Reliquie nach Bethlehem sei den Bemühungen von Präsident Mahmoud Abbas bei seinem Besuch im Vatikan zu verdanken.

Papst aus Jerusalem

Die Reliquie war vom Heiligen Sophronius, Patriarch von Jerusalem, im 7. Jahrhundert an Papst Theodor I. übergeben worden. Der Papst stammte aus Jerusalem, sein Vater soll Bischof der Heiligen Stadt gewesen sein.

In der Amtszeit von Sophronius kam es zur Eroberung Jerusalems durch die Muslime, die zu einem neuen politisch-militärischen Faktor im Nahen Osten geworden waren. Nach mehrmonatiger Belagerung übergab Sophronius im April des Jahres 637 n.Chr. die Heilige Stadt an den Kalifen Omar.

religion.ORF.at/KAP

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