Neururer-Film bei Vatikan-Filmfestival: „Bester Film“

Der österreichische Kinofilm über den von den Nationalsozialisten ermordeten Tiroler Priester Otto Neururer (1882-1940) ist beim renommierten „International Catholic Film Festival - Mirabile Dictu“ im Vatikan als „Bester Spielfilm“ ausgezeichnet worden.

„Otto Neururer - Hoffnungsvolle Finsternis“ von Regisseur Hermann Weiskopf und Drehbuchautor Peter Mair setzte sich bei der zehnten Ausgabe des Filmfestivals unter 1.500 Bewerbern durch, wie die Diözese Innsbruck am Sonntag mitteilte.

Verleihung bereits am Donnerstag

Die Verleihung der Filmpreise fand demnach bereits am Donnerstagabend in Rom statt. Neben den beiden Tiroler Filmemachern waren auch einige der Hauptdarsteller, unter ihnen der Osttiroler Schauspieler Lucas Zolgar, der im Film Otto Neururer verkörpert, sowie die „Sofia“-Darstellerin, die Südtiroler Schauspielerin Jasmin Mairhofer, bei der Ehrung anwesend. Das Vatikan-Filmfestival findet unter dem Patronat des Päpstlichen Kultur-Rats sowie unter der Präsidentschaft der Produzentin und Regisseurin Liana Marabini statt.

Der "Märtyrerpriester" Otto Neururer

APA/Diözese Innsbruck/Jae

Der von den Nationalsozialisten ermordeten Tiroler Priester Otto Neururer (1882-1940) ist beim renommierten „International Catholic Film Festival - Mirabile Dictu“ im Vatikan als „Bester Spielfilm“ ausgezeichnet worden

Weiskopf und Mair waren mit ihrem Film bereits zum zweiten Mal in Rom zu Gast: Im Juni wurde das Werk bei einer exklusiven Vorpremiere im Vatikan gezeigt. Im Zuge dieser Vorpremiere konnten Regisseur Weiskopf und Publikumsliebling Ottfried Fischer auch Papst Franziskus persönlich treffen. Fischer spielt in „Otto Neururer“ die Hauptrolle des Pfarrer Anton und hat den Film koproduziert. Ein weiterer bekannter Volksschauspieler, Karl Merkatz, ist in der Rolle des Brixener Fürstbischofs Josef Altenweisel zu sehen.

Im KZ Buchenwald ermordet

Weil Otto Neururer als damaliger Pfarrer von Götzens in Tirol einer jungen Frau von der Ehe mit einem aus der Kirche ausgetretenen und geschiedenen Nationalsozialisten abriet, verhaftete ihn die Gestapo am 15. Dezember 1938. Im KZ Buchenwald wurde der Priester für verbotenen Glaubensunterricht brutal bestraft: Man hängte ihn nackt und kopfüber an den Füßen auf, 36 Stunden dauerte sein qualvoller Todeskampf.

Mit diesen Ereignissen werden im Kinofilm 70 Jahre später Heinz Fitz, ein alternder Schauspieler und früheres Lebensborn-Kind, die jugendliche Straftäterin Sofia und der an Parkinson erkrankte Pfarrer Anton konfrontiert, als sie sich auf die Suche nach den Spuren des 1996 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochenen Neururer machen.

Kärnten-Premiere am Dienstag

Nächste Station der seit einiger Zeit laufenden Premieren-Tour von „Otto Neururer - Hoffnungsvolle Finsternis“ durch den deutschsprachigen Raum ist ab kommendem Dienstag Kärnten. Dort wird der Film um 19.30 Uhr im Klagenfurter Wulfenia-Kino im Beisein von Produzent Weiskopf, Drehbuchautor Mair und von Dompropst Engelbert Guggenberger gezeigt.

Danach findet ein Publikumsgespräch mit den Filmemachern statt. Tags darauf ist der Streifen zum ersten Mal im Stadtkino Villach (4. Dezember, 19.30 Uhr) zu sehen. Im Jänner wird die Kinotour in Vorarlberg und Salzburg fortgesetzt. 2020 soll der Film zudem in ausgewählten Kinos in Deutschland, Frankreich und Italien gezeigt werden.

religion.ORF.at/KAP

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