Seligsprechung von US-Erzbischof Sheen ausgesetzt

Die Seligsprechung des US-Erzbischofs Fulton John Sheen (1895-1979) verzögert sich offenbar. Wie die US-Diözese Peoria am Dienstagabend bekanntgab, ist die für den 21. Dezember angesetzte Seligsprechung auf Bitten einiger US-Bischöfe ausgesetzt worden.

Der Vatikan habe laut der Diözese über die Aussetzung der Seligsprechung informiert. Ein neues Datum ist nicht bekannt. Stattdessen forderten einige US-Bischöfe, dass die Personalie Sheen noch einmal eingehend geprüft werde. Der Grund dafür könnte ein Klage aus dem Jahr 2007 sein, in der Sheen vorgeworfen wird, in seiner Zeit als Bischof in New York einen Missbrauchsfall vertuscht zu haben.

Die Diözese Peoria erklärte jedenfalls in einer Stellungnahme ausdrücklich, dass die Verzögerung nicht auf Vorwürfe des Missbrauchs eines Minderjährigen zurückzuführen sei. Im Juli hatte Papst Franziskus ein auf Fürsprache Sheens gewirktes Wunder anerkannt.

Vom TV-Prediger zum Erzbischof

Sheen gewann breite Popularität durch die ab 1930 ausgestrahlte wöchentliche Radiosendung „The Catholic Hour“, später auch mit dem TV-Programm „Live Is Worth Living“ (1952-1957). Zwei Mal wurde der ebenso gewinnende wie eindringliche Prediger mit dem „Emmy Award“ ausgezeichnet.

Seine Medienaktivität setzte Sheen auch noch nach seiner Ernennung zum Weihbischof in New York 1951 fort. Von 1966 bis zu seiner Emeritierung 1969 leitete er die Diözese Rochester. Nach seinem Rücktritt wurde er zum Erzbischof ernannt.

religion.ORF.at/KAP/KNA