Vor Missbrauch „mahnender Mühlstein“ im Vatikan

Ein „Mahnender Mühlstein“, den Vertreter einer deutschen Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen vor einer Woche an Papst Franziskus übergeben hatten, hat seinen Platz im Vatikan gefunden.

Der Papst habe entschieden, den Stein vor dem Sitz der Päpstlichen Kinderschutzkommission, am Largo Giovanni Paolo II, hinter der Audienzhalle Paul VI. aufstellen zu lassen, so Pressesprecher Matteo Bruni auf Anfrage der Nachrichtenagentur Kathpress.

Das 1,4 Tonnen schwere Mahnmal wurde zwischen zwei Pfeilern der Audienzhalle aufgestellt. Der Stein trägt auf Deutsch eine Satz Jesu: „Wer aber einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, dem wäre es besser, wenn ihm ein Mühlstein an den Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde“ (Matthäusevangelium, Kapitel 18, Vers 6).

Papst „tief bewegt und ergriffen“

Übergeben hatte ihn die „Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen“ mit Sitz im rheinland-pfälzischen Siershahn dem Papst am Rande der Generalaudienz am 27. November. Franziskus sei „tief bewegt und ergriffen“ gewesen, so die Initiative. Sie zitierte ihn in einer Medienmitteilung mit den Worten: „Das ist stark!“.

Der „Mahnende Mühlstein“ war seit 2008 in zahlreichen deutschen Städten zu sehen gewesen. Damit sollte ein Zeichen gesetzt werden, um Erwachsene an ihre Verantwortung gegenüber den ihnen anvertrauten Kindern zu erinnern.

religion.ORF.at/KAP