Salzburger Priester neuer Rektor von Papst-Institut

Der Salzburger Priester Michael Max (49) wird neuer Rektor des päpstlichen Institutes Santa Maria dell’Anima in Rom. Das hat die Erzdiözese Salzburg am Dienstag mitgeteilt.

Max tritt sein Amt mit 1. September 2020 an und wird dann Nachfolger von Franz Xaver Brandmayr (63) aus der Erzdiözese Wien, der seit 2008 in Rom wirkt. Die Ernennung des Rektors der Anima erfolgt durch die römische Kleruskongregation. Das entsprechende Dekret trägt das Datum vom 19. November.

Das Recht, einen Kandidaten für die „Anima“-Leitung vorzuschlagen, liegt bei der Österreichischen Bischofskonferenz, die allerdings die Zustimmung der Deutschen Bischofskonferenz einholen muss. Michael Max ist nach Prälat Franz Wasner (1967-1981) der zweite Salzburger Priester an der Spitze der „Anima“.

Seelsorge und Priesterkolleg

Das Päpstliche Institut S. Maria dell’Anima liegt unweit der zentralen römischen Piazza Navona und nimmt drei Aufgabenbereiche wahr: die Pfarr- und Pilgerseelsorge sowie die Führung des Priesterkollegs. Die Kirche der „Anima“ steht allen Pilgern und Pilgerinnen offen, ob sie mit der deutschsprachigen Gemeinde den Gottesdienst mitfeiern möchten oder ob sie einen Ort suchen, an dem sie mit ihrer Gruppe und dem sie begleitenden Priester Gottesdienst feiern können.

Michael Max

Erzdiözese Salzburg

Der Salzburger Priester Michael Max

Santa Maria dell’Anima ist zudem der Sitz der deutschsprachigen katholischen „Pfarrgemeinde“ von Rom und ist damit Teil der fremdsprachigen Gemeinden in der Diözese Rom.

Im Priesterkolleg werden schließlich Priester aus jenen Diözesen, die 1806 Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation waren, aufgenommen. Hier sollen sie Gelegenheit haben, ihre Studien zu vertiefen und gleichzeitig die Römische Kurie und deren Arbeitsweise kennen zu lernen, damit sie dann in ihren Heimatdiözesen eine Brückenfunktion einnehmen können, die den Dialog zwischen der Ortskirche und dem Zentrum der Weltkirche ermöglicht und fördert.

Ruf nach Rom „ein Stück Heimkehr“

Max kennt seine künftige Wirkungsstätte bereits. In der Aussendung der Erzdiözese Salzburg hält er fest: „Auch wenn mir der Weggang aus Salzburg ehrlicherweise nicht leicht fällt, so ist der Ruf an die Anima doch auch ein Stück Heimkehr für mich. Seit 30 Jahren weiß ich mich dem Haus und den Menschen dort verbunden. Eine Verbindung, die durch meinen Studienaufenthalt in Rom und meine damalige Zeit als Vizerektor des Hauses natürlich besonders intensiv wurde.“

Die Verbindung von Theologie - im Priesterkolleg - und Seelsorge - in der deutschsprachigen, römischen Pfarre - habe ihm immer schon gefallen. Dass die Entscheidung bereits relativ früh gefallen ist, gebe zugleich die Möglichkeit, „die Nachfolge für meine bisherigen Tätigkeiten in Salzburg vor allem im Bildungsreferat und in der Hochschulseelsorge gut zu regeln“.

Vielfältiger Lebenslauf

Michael Max wurde am 18. September 1970 in Gmunden in Oberösterreich geboren und 1996 zum Priester geweiht; es folgten Jahre als Seelsorger in St. Johann in Tirol und in Salzburg-Gnigl. Nach Studien am Päpstlichen Liturgischen Institut Sant’Anselmo in Rom und am Institut Catholique in Paris promovierte Max 2006 zum Doktor der Liturgiewissenschaft. Ab 2005 leitete er, zunächst als Pfarrprovisor, später als Stadtpfarrer, die Pfarre Neumarkt am Wallersee; 2013 wurde er zum Dechant des Dekanats Köstendorf ernannt.

Mit September 2016 löste Max Hans Walter Vavrovsky als Rektor des Salzburger Bildungshauses St. Virgil ab. In der Erzdiözese Salzburg ist Max außerdem als Leiter des Liturgiereferats, als Vorsitzender der Ökumenekommission und als geistlicher Assistent der Katholischen Frauenbewegung tätig. Max lehrt an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule (KPH) Edith Stein Liturgie und Sakramententheologie; an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen übernahm er 2011 die Lehrstuhlvertretung. Er ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaften der Priesterräte in Österreich und in Europa. Letzterer steht er seit 2008 als Präsident vor.

600-jährige Geschichte

Das Priesterkolleg und die Kirche der Deutschsprachigen in Rom, die „Anima“, blickt auf 600 Jahre Geschichte zurück. Als Gründungsjahr ist nach neueren Untersuchungen das Jahr 1350 wahrscheinlich. Die Gründung geschah zu Ehren der Gottesmutter unter dem Titel „beatae Mariae animarum“ und war ein Hospiz für Personen der deutschen Nation.

Am 21. Mai 1406 verlieh Papst Innozenz VII. dem Hospital einen Schutzbrief, der es von den pfarrlichen und städtischen Jurisdiktionen befreite und unter den speziellen Schutz des Heiligen Stuhles stellte. Im Jahr 1518 wurde der „Anima“ von Kaiser Maximilian I zusätzlich die Reichsunmittelbarkeit verliehen. 1859 erfolgte durch Papst Pius IX. die Neugründung des Priesterkollegs von S. Maria dell’Anima.

religion.ORF.at/KAP

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