Israel erwartet 165.000 Besucher zu Weihnachten

Israel rechnet mit rund 165.000 christlichen Besucherinnen und Besuchern während der Weihnachtszeit. Insgesamt werden für die Monate Dezember und Jänner 660.000 Touristen erwartet, teilte das israelische Tourismusministerium mit.

Für den Heiligen Abend stellt das Ministerium kostenlose Bustransporte zwischen der Jerusalemer Altstadt und der Geburtskirche in Bethlehem in Aussicht. Am Abend des 24. Dezembers werde es zudem als Initiative des Ministeriums ein großes Feuerwerk in der Stadt Nazareth geben.

Nach Angaben des Ministeriums besuchten seit Jahresbeginn 4,5 Millionen Menschen Israel, 55 Prozent davon Christen. Knapp ein Viertel der Besucher definierte sich laut Mitteilung als Pilger. Unter den christlichen Besuchern stellten Katholiken mit 43 Prozent die größte Gruppe.

Hinweise auf Rekordjahr

Bereits jetzt weist das Ministerium darauf hin, dass 2019 ein Rekordjahr werden wird. Bis einschließlich November kamen laut offiziellen Zahlen 4,2 Millionen Touristen - und damit schon einen Monat vor Jahresschluss 100.000 mehr als im Vorjahr.

Politisch gesehen ist das Land zur Zeit in einer Pattsituation: Es steht vor den dritten Wahlen binnen Jahresfrist. Die Situation gleiche einer Sackgasse und sei ein Zeichen der Schwäche, sagt der Leiter des Lateinischen Patriarchats in Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa. Dieser Stillstand erschwere das Leben auf allen Ebenen und stehe im Gegensatz zum Wunsch der Menschen nach Veränderung. Für die Kirche bedeute dies, dass sie das Zugehörigkeitsgefühl der kleinen Minderheit stärken müsse.

Erfolg für katholische Einrichtungen

Positive Veränderungen brachte das Jahr für die deutschsprachigen katholischen Einrichtungen. „Geschichte geschrieben“ habe das Österreichische Hospiz im Jahr 2019, sagt dessen Rektor Markus Bugnyar. Nicht zuletzt die Fertigstellung der „Casa Austria“, des Erweiterungsbaus, der die Zimmerzahl von 33 auf 47 erhöhte, brachte dem Haus das „bislang beste Jahr, Tendenz steigend“.

Das Paulushaus am Jerusalemer Damaskustor, Gästehaus des Deutschen Vereins vom Heiligen Land, konnte unter der neuen Leitung fast alle baulichen Probleme beheben, „die ein über hundert Jahre altes Haus mit sich bringt“, sagt Mitarbeiterin Brigitte Jünger. Im deutschsprachigen Benediktinerkloster Dormitio auf dem Zionsberg bereitet man nach Abschluss der Arbeiten an der Krypta die Renovierung von Kirche, Kloster und Studienhaus vor.

Für die Christen bringen diese hohen Besucherzahlen neue Herausforderungen mit sich. „Es ist beinahe unmöglich geworden, Orte der Stille zu finden“, sagt Erzbischof Pizzaballa. Auch wenn „zwei Drittel der Besucher religiöse Touristen sind und nicht Pilger im eigentlichen Sinne“: Ein Besuch der Heiligen Orte sei für fast alle ein Muss. Nur seien diese in aller Regel nicht auf diese Massen ausgelegt.

religion.ORF.at/KAP

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