Kirchen begrüßen politische Einigung in Nordirland

Führende irische Vertreter der anglikanischen und römisch-katholischen Kirche haben in einer Erklärung das Ende der dreijährigen politischen Blockade in Nordirland begrüßt.

Die jetzt erzielte Einigung lasse auf Lösungen in der sozialen und politischen Krise hoffen, heißt es in der Erklärung, die unter anderen der Primas der anglikanischen Kirche in Irland, Erzbischof Richard Clarke, und sein katholischer Amtsbruder, Erzbischof Eamon Martin, unterzeichneten.

Nordirland mit der Hauptstadt Belfast gehört zum britischen Königreich. Am Freitag war bekannt geworden, dass sich die zwei größten Parteien des Landes, die protestantisch-unionistische DUP und die katholisch-republikanische Sinn Fein, unter Vermittlung von Irland und Großbritannien zu einer neuerlichen Zusammenarbeit bereit erklärt haben.

Streit über Sprachen beigelegt

2017 war die Regierung aus DUP und Sinn Fein unter anderem an einem Streit über die Förderung der irischen Sprache zerbrochen. Seitdem wurde Nordirland von London aus regiert. In der kommenden Woche will nun das Parlament in Belfast wieder zusammentreten und seine Arbeit aufnehmen.

Das jetzt geschlossene Abkommen mit dem Titel „Eine neue Dekade, ein neuer Ansatz“ erkennt zum ersten Mal offiziell und rechtlich neben dem Englischen auch die irische Sprache in Nordirland an. Gefördert werden soll zudem die Ulster-Scot-Sprache

Kirchen wollen Regierung unterstützen

Die Kirchenführer hoben hervor, dass das Abkommen darüber hinaus konkrete Verpflichtungen etwa im Bereich des Bildungs- und Gesundheitswesens enthalte. Außerdem wolle es der „anhaltenden Geißel von Paramilitarismus und Sektierertum“ einen Riegel vorschieben.

Weiter heißt es in der Erklärung: „Wir erneuern deswegen unser Versprechen, die neue Regierung zu unterstützen, sobald sie ihre Arbeit aufnimmt, und anerkennen zusammen mit anderen Kräften der Zivilgesellschaft unser aller Verantwortung für das Gemeinwohl.“

religion.ORF.at/KAP/KNA