Interview: Franziskus in Zölibatsdebatte unbesorgt

Papst Franziskus zeigt sich über die Polemik um die Zölibatsdebatte nach der Erscheinung des Buchs „Des profondeurs de nos coeurs“ (Aus der Tiefe unseres Herzens) unbesorgt.

In einer Organisation mit hunderten Millionen Personen wie der römisch-katholischen Kirche gebe es immer jemanden, der mit etwas nicht einverstanden sei, sagte der Papst laut Eugenio Scalfari, Ex-Chefredakteur und Kolumnist von „La Repubblica“.

„Benedikt hat Franziskus all seine Solidarität ausgedrückt. Der Papst hat die Initiative einiger um Kardinal Robert Sarah versammelter Purpurträger nicht ernst genommen“, schrieb der 95 Jahre alte Scalfari, der in den vergangenen Jahren schon öfters Franziskus interviewt hatte.

Papst Franziskus und Erzbischof Georg Gänswein

APA/AP/Alessandra Tarantino

Papst Franziskus und Erzbischof Georg Gänswein

„Freundschaftliche, brüderliche Geste“

Joseph Ratzinger habe Franziskus all seine Nähe ausgedrückt. Diese „freundschaftliche, ja sogar brüderliche Geste“ habe der Papst angenommen, schrieb Scalfari in dem von „La Repubblica“ (Donnerstag-Ausgabe) veröffentlichten Artikel.

Das Buch mit einem Beitrag des früheren Papstes Benedikt XVI. zum Zölibat ist am Mittwoch in Frankreich ohne vom Vatikan angeforderte Änderungen erschienen. Benedikt XVI. wird dabei mit dem konservativen Kardinal Robert Sarah als Koautor angeführt, auch ist ein Bild von ihm auf dem Cover abgedruckt.

Am Vortag hatte Benedikts Privatsekretär Georg Gänswein gefordert, dass der Verlag das Cover ändere, weil der emeritierte Papst einer Mitherausgeberschaft nicht zugestimmt habe. Der 92-Jährige solle dabei nicht mehr als Koautor auftreten, und auch sein Bild solle vom Buchumschlag entfernt werden.

religion.ORF.at/APA/KAP

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