Bischofskonferenz: Vorsitz könnte vakant werden

Kardinal Christoph Schönborn hat nach seiner überstandenen Lungenerkrankung seine Amtsgeschäfte wieder aufgenommen. Fix dürfte unterdessen sein, dass Schönborn im März den Vorsitz in der Bischofskonferenz zurücklegen wird.

Das vermeldete die APA am Freitag. Schönborn war vor einer Woche von einer mehrwöchigen Kur infolge einer akuten Lungenerkrankung wieder nach Wien zurückgekehrt. Der Wiener Erzbischof und Vorsitzende der Bischofskonferenz wird in der kommenden Woche auch erste öffentliche Termine wahrnehmen. In einem am Freitag auf seinen Social-Media-Kanälen verbreiteten Video bedankt sich der Kardinal für die vielen Genesungswünsche und die Geburtstagswünsche an ihn: „Es ist ein sehr ermutigendes Zeichen und es hat mir geholfen.“

Kardinal Schönborn abschließend: „Ich danke für die Gebete und die guten Wünsche und freue mich, dass ich mit Ihnen gemeinsam den Weg weitergehen darf - im Amt und auch danach.“

Rücktritt eingereicht

Am 22. Jänner vollendet Schönborn sein 75. Lebensjahr. Das Kirchenrecht sieht vor, dass amtierende Bischöfe mit Erreichen dieser Altersgrenze ihren Rücktritt einreichen müssen. Wie der Kardinal bereits im November erklärte, habe er sein Rücktrittsgesuch schon im Zuge der Amazonien-Synode Papst Franziskus persönlich übergeben. Eine offizielle Antwort aus dem Vatikan ist dazu bis jetzt aber noch nicht erfolgt.

Kardinal Christoph Schönborn

APA/Roland Schlager

Kardinal Schönborn dankte für „die vielen Genesungswünsche“

Gesundheitlich befinde sich der Kardinal „auf dem Weg der Besserung“, erklärte der Leiter des Erzbischöflichen Sekretariats, Hubert Weber, am Freitag gegenüber Kathpress. Aufgrund der Rekonvaleszenz gebe es aber ein „reduziertes Arbeitspensum, weswegen viele Termine bis in den Sommer bereits abgesagt wurden“.

Eine offizielle Antwort aus dem Vatikan ist dazu bis jetzt aber noch nicht erfolgt. In Kirchenkreisen wird damit gerechnet, dass Schönborns Rücktritt von Rom „nunc pro tunc“, also „jetzt für später“ angenommen wird. Die Amtszeit könnte auf unbestimmte Zeit oder für ein, zwei Jahre verlängert werden. Auf Wunsch Schönborns soll es sich aber um eine zeitlich überschaubare Dauer handeln. Die Suche nach einem Nachfolger durch die Nuntiatur in Wien läuft bereits auf Hochtouren, heißt es.

APA: Lackner als Nachfolger

Wie die APA laut Bericht vom Freitag aus hohen Kirchenkreisen erfuhr, soll Schönborn bei der kommenden Tagung der Österreichischen Bischofskonferenz im März im Bildungshaus St. Michael in Matrei am Brenner den Vorsitz in der Bischofskonferenz zurücklegen. Neuer Vorsitzender soll demnach Schönborns Stellvertreter in diesem Gremium, der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, werden. Lackner gilt neben dem Innsbrucker Bischof Hermann Glettler auch als möglicher Kandidat für die Schönborn-Nachfolge in Wien.

Gesundheitlich befindet sich der Kardinal nach einer gut verlaufenen Krebsoperation im Mai und einem Anfang Dezember erlittenen Lungeninfarkt „auf dem Weg der Besserung“, wie der Leiter des Erzbischöflichen Sekretariats, Hubert Weber, am Freitag gegenüber Kathpress erklärte. Aufgrund der Rekonvaleszenz gebe es aber ein „reduziertes Arbeitspensum, weswegen viele Termine bis in den Sommer bereits abgesagt wurden“. Den ersten öffentlichen Termin hat Schönborn am Dienstag. Für Freitag nächster Woche laden Erzdiözese, Domkapitel und Bischofskonferenz anlässlich Schönborns Geburtstag zu einem Benefizkonzert in den Stephansdom ein.

Erzdiözese gratuliert

Anlässlich des Geburtstags des Kardinals laden die Erzdiözese Wien, das Metropolitan- und Domkapitel zu St. Stephan sowie die Österreichische Bischofskonferenz zu einem geistlichen Benefizkonzert am Freitag, 24. Jänner, um 19.30 Uhr in den Stephansdom. Auf dem Programm des „Laudamus te!“ überschriebenen Konzerts steht die Große Messe in c-Moll (KV 427) von Wolfgang Amadeus Mozart, dargeboten vom Vokalensemble St. Stephan und dem Wiener Domorchester unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Landerer.

Konzertkarten sind per Mail unter tickets@kunstkultur.com oder telefonisch unter 01/581.86.40 erhältlich. Das Konzert wird außerdem live von „radio klassik stephansdom“ übertragen. Die Erlöse gehen an das medizinische Projekt „Open Hospitals“ in Syrien sowie die Caritas-Initiative „Le+O“ („Lebensmittel und Orientierung“) zur Unterstützung von Bedürftigen in Österreich.

Gratulationsbuch liegt auf

Im Anschluss an das Konzert findet eine Agape im Arkadenhof des Erzbischöflichen Palais statt, wo auch ein Gratulationsbuch aufliegt. Wer dem Wiener Erzbischof online gratulieren will, kann das auf der eigens eingerichteten Website kardinalschoenborn.at/geburtstag tun. Auf den Social-Media-Kanälen lädt die Erzdiözese außerdem dazu ein, unter dem Hashtag „#GlückwunschKardinal“ Grüße zu posten.

Die aktuelle Ausgabe der Wiener Kirchenzeitung „Der Sonntag“ ist ganz dem Jubilar gewidmet. Sie enthält ein ausführliches Porträt über Leben und Wirken des Wiener Erzbischofs. Weiters finden sich darin Gratulationen unter anderen von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Sebastian Kurz sowie Beiträge enger Mitarbeiter und Wegbegleiter des Kardinals - von Tätigen in der Pastoral über seinen Sekretär und persönlichen Referenten bis hin zur Büroleiterin und zum Chauffeur.

Sondersendungen

Auf radio klassik Stephansdom wird dem Kardinal in Form zweier Sondersendungen gratuliert: Am 22. Jänner steht die Sendung „Rubato“ (11.00-12.00 Uhr) ganz im Zeichen des Geburtstages und bietet „Lieblingsmusik zum 75er“ sowie „musikalische Glückwünsche“; um 17.30 Uhr am selben Tag wird dann Kardinal Schönborn selbst in einer „Perspektiven“-Sendung zu hören sein und dort über seine Berufung, über Theologie, Glück und Dankbarkeit sprechen.

ORF2 bringt in „kreuz und quer“ am Dienstag, 21. Jänner (22.35 Uhr), ein Porträt des Kardinals. Der Film, in dem auch Weggefährten und Kritiker zu Wort kommen, steht unter dem Titel „Kardinal Christoph Schönborn - Hirte und Krisenmanager“.

religion.ORF.at/KAP

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