Lackner über Schönborn: „Ein Freund der Menschen!“

Mit einem Benefizkonzert im Stephansdom hat die Erzdiözese Wien am Freitagabend ihren Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, aus Anlass seines 75. Geburtstages am 22. Jänner hochleben lassen.

Unter dem Motto „Laudamus te!“ führten das Vokalensemble St. Stephan und das Wiener Domorchester die Große Messe in c-Moll (KV 427) von Wolfgang Amadeus Mozart auf.

Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner würdigte Schönborn in einer kurzes Ansprache mit den Worten, Schönborn sei „wahrlich ein Freund der Menschen“. Kardinal Schönborn wiederum dankte seinen Mitarbeitern und blickte zugleich auf die bewegten letzten Wochen seit seinem Lungeninfarkt zurück: „Ich bin dankbar, dass ich am Leben geblieben bin. Es war knapp“.

Salzburger Erzbischof Franz Lackner

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Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner würdigte Schönborn in einer kurzes Ansprache mit den Worten, Schönborn sei „wahrlich ein Freund der Menschen“

Prominenz im vollbesetzten Dom

Anwesend waren im vollbesetzten Dom u.a. der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Pedro López Quintana, zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Erzdiözese Wien sowie ein Großteil des österreichischen Episkopats - darunter die Wiener Weihbischöfe Franz Scharl und Stephan Turnovszky.

Die Bischöfe Manfred Scheuer (Linz), Ägidius Zsifkovics (Eisenstadt), Wilhelm Krautwaschl (Graz), Alois Schwarz (St. Pölten) die emeritierten Bischöfe Egon Kapellari, Maximilian Aichern, Ludwig Schwarz, Alois Kothgasser sowie Paul Iby, der St. Pöltner Weihbischof Anton Leichtfried sowie Bischofskonferenz-Generalsekretär Peter Schipka. Seitens der Politik waren u.a. Außenminister Alexander Schallenberg und SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner unter den Gästen.

Gratulation namens der gesamten Bischofskonferenz

Erzbischof Lackner gratulierte im Anschluss an das Konzert namens der gesamten Bischofskonferenz und würdigte zudem die besondere Gabe Schönborns, trotz seiner vielfältigen weltkirchlichen Aufgaben nie den Kontakt zu den Gläubigen vor Ort und auf Augenhöhe verloren zu haben.

„Du bist wahrlich ein Freund der Menschen!“, so Lackner, der dies daran erläuterte, dass Schönborn etwa bei Gottesdiensten während der Bischofskonferenz-Vollversammlungen stets der letzte gewesen sei, der nach diesen Gottesdiensten beim Essen erschien - weil er noch so lange das Gespräch mit den Menschen gesucht habe.

Nach Lackner ergriff auch der Wiener Generalvikar Nikolaus Krasa das Wort und gratulierte seitens der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem Kardinal. Er verwies - in Anlehnung an einen mitgebrachten, überdimensionalen roten Luftballon - auf drei besondere Eigenschaften, die Schönborn auszeichnen würden: Die demütige, gleichermaßen auf Gott und auf die Menschen ausgerichtete Grundhaltung; die „weltkugelweite Vernetzung“ Schönborns und seine weltmännische Weite, sowie sein zugleich einfacher Lebensstil.

„Es war knapp“

Zuletzt - nach einem von allen Anwesenden angestimmten Geburtstags-Kanon "Viel Glück und viel Segen - dankte ein sichtlich bewegter Kardinal Schönborn „für diesen wunderbaren Abend“ im Stephansdom, der ihn seit seinem Amtsantritt 1995 bis heute beeindrucke.

Zugleich richtete er einen Dank an seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und blickte zugleich auf die bewegten letzten Wochen seit seinem Lungeninfarkt zurück: „Ich bin dankbar, dass ich am Leben geblieben bin. Es war knapp“.

Kirche als „Seelen- und Herzensgemeinschaft“

Dankbarkeit empfinde er auch, wenn er auf die Kirche insgesamt blicke: Für viele sei Kirche „ein Reiz-, ja, ein Unwort“ - er habe Kirche indes von jung an bis heute bei allen Konflikten und Krisen doch stets als sein „Zuhause“ erleben dürfen.

Kirche sei schließlich immer mehr als eine bloße Institution - sie sei „Seelen- und Herzensgemeinschaft“, auch wenn dieses Wesen oftmals „verdeckt und verschmutzt“ erscheine. Sein eigenes Leben habe er stets als „von Gott gefügt“ erlebt, schloss Schönborn: „Das ist das, was ich im Rückblick auf Leben sagen kann: Gott fügt - auch dort, wo wir es oft gar nicht vermuten“.

religion.ORF.at/KAP

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