Coronavirus: Südtiroler Diözese verbietet Weihwasser

Die aktuelle Coronavirus-Situation in Südtirol hat auch die katholische Diözese Bozen-Brixen dazu veranlasst, Empfehlungen an die Gläubigen auszusprechen.

Es werde gebeten, die Kommunion nur mit der Hand zu empfangen, den Friedensgruß beim Gottesdienst zu vermeiden und in den Kirchen kein Weihwasser zu nehmen, erklärten Bischof Ivo Muser und Generalvikar Eugen Runggaldier am Dienstag in einer Aussendung.

Keine Kirchenschließungen

Man sehe aber derzeit keinen Anlass, wegen der Coronavirus-Situation in Südtirol Gottesdienste zu verbieten oder Kirchen zu schließen, hieß es. Um sich ein Bild der Situation zu machen, sei die Diözesanleitung jedenfalls in Kontakt mit den zuständigen Landesämtern.

Kommunion wird ausgeteilt, Hostie

dpa/Franziska Kraufmann

Gläubige werden gebeten, die Kommunion nur mit der Hand zu empfangen

Die Diözese folgt damit den Empfehlungen von Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Arnold Schuler, mit denen man in ständigem Kontakt sei, wie es laut Kathpress hieß. Am Montagabend war das Coronavirus erstmals bei einem Südtiroler nachgewiesen worden.

Aufruf zum Gebet

Gleichzeitig ruft Bischof Muser die Gläubigen auf, „alle Kranken sowie deren Angehörigen in das Gebet einzuschließen, aber auch für jene zu beten, die in der Krankenbetreuung und Krankenpflege tätig sind und schließlich auch jene nicht zu vergessen, die jetzt die Verantwortung tragen, jene Maßnahmen zu erlassen, die zum Wohle der Menschen getroffen werden müssen“.

Wegen der Ausbreitung des Coronavirus in Norditalien hatten die Metropolitan-Diözese Mailand und die Diözese Padua sämtliche öffentlichen Gottesdienste ausgesetzt. Auch das Patriarchat von Venedig setzte sämtliche Gottesdienste bis Sonntag aus.

Gottesdienste in Norditalien abgesagt

Das gelte auch für Taufen, Erstkommunion und Firmungen. Stattdessen sollten die Gläubigen sich dem persönlichen Gebet widmen und eventuell Gottesdienstübertragungen in Medien mitfeiern. Beisetzungen, jedoch ohne Messfeier, können weiterhin im engsten Familienkreis stattfinden.

Venedigs Erzbischof Francesco Moraglia rief in einer auf der Diözesanwebsite veröffentlichten Botschaft dazu auf, „als verantwortungsbewusste Bürger zu handeln, ohne in Alarmismus und unbegründete Ängste zu verfallen“. Gleichzeitig sagte er sämtliche Pastoralbesuche ab; auch Versammlungen in Pfarren und anderen Einrichtungen bleiben vorerst ausgesetzt.

religion.ORF.at/APA/KAP/KNA

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