Obdachlose von Coronavirus besonders betroffen

Die Hilfsorganisation „VinziWerke“ macht auf die prekäre Situation vieler Obdachloser angesichts der Coronavirus-Krise aufmerksam. Obdachlose seien in Zeiten der Pandemie besonders gefährdet, wenn es heiße, zu Hause zu bleiben.

Die „VinziWerke“ und andere NGOS in Wien rufen daher explizit junge Menschen dazu auf, sich ehrenamtlich um Obdachlose zu kümmern, um den Betrieb der Notschlafstellen weiter gewährleisten zu können, wie es auf der Website der „VinziWerke“ heißt.

Viele der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien in höherem Alter und daher gefährdet. Da man diese bisherigen Helfer schützen wolle, richte man nun einen Appell an jüngere Menschen: „Bitte zeigt Solidarität und unterstützt uns in unseren Einrichtungen, um auch weiterhin für Menschen in Not da sein zu können“, so Nora Tödtling-Musenbichler, Koordinatorin der „VinziWerke Österreich“.

Shops geschlossen, Märkte offen

Gesucht werden Freiwillige für Tag-, Nacht- und Wochenenddienste in allen Einrichtungen der „VinziWerke“ Wien und Kochdienste zusätzlich in den Einrichtungen „VinziBett“ und "VinziDorf "Wien. Die Vinzi-Einrichtungen arbeiten „bis auf eine Ausnahme unter strenger Einhaltung aller Sicherheitsrichtlinien weiter“.

Besucher in einer "Wärmestube für obdachlose Menschen" in der Sechshauser Straße in Wien

APA/Herbert Neubauer

Einrichtung der Caritas in Wien: Gesucht werden Freiwilige

Geschlossen bleiben lediglich die „VinziShops“; die „VinziMärkte“ bleiben bis auf Weiteres geöffnet. Man habe derzeit noch genug Ware, um Menschen mit wenig Einkommen mit Lebensmitteln versorgen zu können. Termine der Anlaufstelle für Hilfsbedürftige (VinziTreff Wien) ist jedoch nur mit Voranmeldung möglich, externe Besuche in den Notschlafstellen und Dauerherbergen sind nicht möglich.

Caritas „teilweise in Notbetrieb“

Auch die Caritas ist bemüht, ihre Dienste aufrechtzuerhalten. Die Situation sei sehr herausfordernd, „wir müssen teilweise unsere Hilfsangebote zurückfahren und arbeiten in einem Notbetrieb“, sagte Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien in einer Aussendung. Von der aktuellen Lage besonders betroffen seien „jene Menschen, die bereits vor der Krise in Armutssituationen waren und Obdachlose“.

Konkret brauche es jedoch verstärkt finanzielle Mittel für die Obdachlosenarbeit und für die Betreuung behinderter sowie pflegebedürftiger Menschen, so Schwertner. So hätten bereits viele ehrenamtliche Kochgruppen ihren Einsatz in der Wiener Obdachloseneinrichtung „Gruft“ abgesagt. „Klar ist, dass wir die Versorgung dieser Menschen dennoch aufrechterhalten wollen. Klar ist aber auch, dass wir hierfür auf Spenden angewiesen sind“, so Schwertner. Derzeit ruft auch die Caritas gerade in Wien dazu auf, sich zu melden, um bei wichtigen Hilfstätigkeiten zu unterstützen.

religion.ORF.at/KAP

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