Kirchen in USA wollen trotz Coronavirus nicht schließen

Evangelikale Kirchen in den USA wollen trotz Ansteckungsgefahr durch das Coronavirus weiter öffentliche Gottesdienste mit Gläubigen feiern, berichtet die Kathpress am Freitag.

Trotz behördlich angeordneter Obergrenzen für Massenzusammenkünfte hält etwa die evangelikale „Revival Ministries International“ in Tampa im US-Bundesstaat Florida an Gottesdiensten mit Besuchern fest.

Mehrere parallele Räume um Besucher aufzuteilen

Die Kirche werde „niemals geschlossen“, verkündete Pastor Rodney Howard-Browne den Gläubigen. Es gebe Institutionen, „die offen bleiben müssen“.

Auch die „First Baptist Church“ in Dallas, die von Donald Trumps spirituellem Berater Robert Jeffress geleitet wird, zögert, in der Corona-Krise ihre Pforten zu schließen. Jeffress umgeht behördliche Auflagen, Gottesdienste für mehr als 500 Besucher abzusagen, indem er in mehreren Räumen parallel predigen lässt.

Auch konservative Katholiken gegen Schließungen

Auch konservative Katholiken üben Kritik an den staatlich verfügten Vorsichtsmaßnahmen gegen die Ansteckung mit Covid-19. So betonte das Magazin „First Things“ diese Woche in seinem Artikel „Keep the Churches open!“ (Lasst die Kirchen offen!), die Schließung von Kirchen und Absagen von Gottesdiensten verstoße „gegen die Pflicht zu spiritueller Betreuung“.

Wie der Religion News Service berichtet, ignoriert das Weiße Haus die Weigerung der Kirchen bis dato. Ein hoher Mitarbeiter bestätigte, die Beraterin von Präsident Trump in Glaubensfragen, Paula White, habe während einer Telefonkonferenz einige Verhaltenshinweise an religiöse Führer gegeben. Der Präsident habe aber Verständnis für die Aufgabe der Kirchen „bei der Führung der Amerikaner“ in diesen Zeiten.

religion.ORF.at/KAP