Diakonie fordert Evakuierung von Flüchtlingslagern

Zusammen mit rund 150 kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen aus ganz Europa ruft die österreichische Diakonie angesichts der Ausbreitung des Coronavirus zur Evakuierung der griechischen Flüchtlingslager auf.

„Wir fordern Sie unverzüglich zur Evakuierung der Flüchtlingslager und Hotspots auf den griechischen Inseln auf, um eine Katastrophe inmitten der Covid 19-Pandemie zu verhindern“, lautet der Appell der Organisationen an Spitzenpolitikerinnen und Politiker der EU sowie den griechischen Regierungschef, Kyriakos Mitsotakis,

Dem Aufruf schlossen sich laut einer Aussendung vom Montag unter anderen der evangelisch lutherischen Bischof Michael Chalupka, der römisch-katholische Diözesanbischof Hermann Glettler, der Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi (Grüne), die EU Abgeordnete Bettina Vollath (SPÖ), sowie der ehemalige griechische Finanzminister Yanis Varoufakis an.

Verhältnisse begünstigen CoV-Ausbreitung

Eine ordentliche Unterbringung der Flüchtlingsfamilien sei zum Schutz nicht nur der Flüchtlinge selbst, sondern auch der ortsansässigen Bevölkerung und der Hilfskräfte nötig, so die Diakonie. „Es ist nicht auszudenken, was passiert, wenn es zu einem Covid 19-Ausbruch in den Lagern kommen sollte“, warnte Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser mit Verweis auf Ärzte ohne Grenzen.

Hinweis

Eine Spende an die Diakonie finanziert Lebensmittel, Kleidung, Hygieneartikel und Schlafsäcke. Erste Bank / IBAN: AT49 2011 1287 1196 6399 BIC: GIBAATWWXXX, Kennwort: Flüchtlingshilfe Griechenland.

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hatte berichtet, dass es etwa im Lager Moria auf Lesbos nur eine Wasserzapfstelle für 1.300 Bewohner gebe und Seife nicht erhältlich sei. Fünf- oder sechsköpfige Familien müssten demnach auf drei Quadratmetern Fläche schlafen. Hilfe vor Ort könne einen Ausbruch unter diesen Umständen nicht eindämmen, ist die Diakonie überzeugt.

Die EU-Mitgliedsstaaten müssten Griechenland bei der Einrichtung geeigneter Unterkünfte auf dem Festland unterstützen, außerdem sollten Schutzsuchende auch in leerstehenden Quartieren in anderen EU-Ländern untergebracht werden, fordert die Diakonie. Österreich solle sich beispielsweise an der Aufnahme von Kindern beteiligen. „Griechenland kann das nicht alleine stemmen, Österreich kann hier nicht tatenlos zusehen“, so Moser via Aussendung. Zudem müsste das Menschenrecht auf Asyl wiederhergestellt werden.

religion.ORF.at

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