Anglikanische Kirche verschiebt Weltkonferenz

Die anglikanische Weltgemeinschaft verschiebt wegen der Coronakrise die im Sommer geplante Lambeth-Konferenz aller ihrer Bischöfe um ein Jahr auf 2021.

Das meldete Kathpress am Dienstag. Das höchste ordentliche Beschlussgremium der anglikanischen Gemeinschaft tagt in der Regel alle zehn Jahre; das vorige Treffen war 2008. Mit der Vertagung folgten die Organisatoren den Empfehlungen der Gesundheitsbehörden, wie sie jetzt in London mitteilten.

Das Treffen solle am selben Ort - der Universität von Kent und der Kathedrale von Canterbury - und unter demselben Thema „Gottes Kirche für Gottes Welt“ stattfinden. Es solle die bisher größte Konferenz werden.

Tiefe Spaltung

Die weltweit nach unterschiedlichen Angaben zwischen 77 und 85 Millionen Anglikaner sind tief über Fragen wie der Priester- und Bischofsweihe für Frauen und Homosexuelle oder der Ehe für gleichgeschlechtliche Partner zerstritten. 2008 hatte etwa ein Viertel der Nationalkirchen die Lambeth-Konferenz aus Protest gegen die Bischofsweihe eines homosexuellen US-Priesters boykottiert.

Die anglikanische Kirche entstand 1533 aus einem Streit Heinrichs VIII. mit dem Papst über eine Eheannullierung für den König. In Glaubensfragen blieben die Anglikaner zunächst bei der katholischen Lehre. Später setzten sich protestantische Einflüsse durch, die 1549 zur Veröffentlichung des ersten anglikanischen Glaubensbuches führten, des „Book of Common Prayer“.

religion.ORF.at/APA/KAP

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