Vatikan: Vorgaben für Ostern der Ostkirchen

Angesichts der Auswirkungen der Corona-Pandemie hat der Vatikan besondere Empfehlungen für das Osterfest der mit Rom verbundenen (unierten) katholischen Ostkirchen veröffentlicht.

Alle betroffenen Kirchen seien angehalten, für die Feierlichkeiten geeignete Seuchenschutzregeln zu erlassen, hieß es in einem am Mittwoch veröffentlichten Schreiben der zuständigen vatikanischen Kongregation. Die Richtlinien sollten im Einklang mit den Vorgaben der jeweiligen Länder stehen.

West- und Ostkirche feiern in den meisten Jahren an verschiedenen Tagen Ostern. Für orthodoxe, orientalisch-orthodoxe und unierte Kirchen, die sich bei der Berechnung des Osterdatums an den Julianischen Kalender halten, fällt der Ostersonntag heuer auf den 19. April - also eine Woche nach dem Osterdatum von katholischer und evangelischer Kirche, die sich nach dem Gregorianischen Kalender richten.

Feiern mit möglichst wenig Personen

Teile der römisch-katholischen Kirche im Nahen Osten und auch andere katholische Ostkirchen haben in der Vergangenheit das orthodoxe Osterdatum übernommen. Begründet wurde dies zum einen damit, dass die meisten christlichen Familien konfessionsgemischt sind und ihnen so die gemeinsame Feier möglich wird.

Einheitliche Regeln seien wegen der unterschiedlichen Traditionen und der kalendarischen Eigenheiten zwar nicht möglich, hält auch das am Mittwoch veröffentlichte Vatikandekret fest.

Dennoch rät das vom Präfekten der Ostkirchenkongregation Kardinal Leonardo Sandri unterzeichnete Schreiben zu folgenden allgemeinen Maßnahmen: Die Feiern sollten mit möglichst wenig Personal abgehalten werden und „strikt“ dem liturgischen Kalender folgen. Wo möglich, sollten die Veranstaltungen im Internet übertragen werden, damit die Gläubigen sie von zu Hause aus mitverfolgen könnten.

Tauftermine verschieben

Generell gelte es, wegen der Ansteckungsgefahr auch auf Zeremonien unter freiem Himmel möglichst zu verzichten. Sämtliche für die Ostertage vorgesehenen Tauftermine seien auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, heißt es weiter in dem Schreiben.

Vor allem mögen die Kirchen während der Festtage an die Bedeutung des Gebets - als Einzelner oder im Kreis der Familie erinnern, so Kardinal Sandri. Dies sei unerlässlich, um den Glauben von einer Generation an die nächste weiterzugeben.

religion.ORF.at/KAP

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