Geistlicher in päpstlichem Gästehaus positiv getestet

Ein italienischer Geistlicher, der in demselben Gebäude wie Papst Franziskus lebt, ist Medienberichten zufolge positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Der Mann, der seit Jahren im Gästehaus Santa Marta wohne, sei ins Krankenhaus eingeliefert worden, berichteten mehrere italienische Zeitungen in ihren Donnerstag-Ausgaben. Die Zeitungen „La Stampa“ und „Il Messaggero“ vermeldeten, das Gästehaus werde nun desinfiziert. Als Vorsichtsmaßnahme habe der Papst eine Zeitlang alleine in seinem Zimmer gegessen, schrieb „La Stampa“.

Papst negativ getestet

Laut Informationen der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“ ist der Papst negativ auf das Coronavirus getestet worden. Auch die engsten Mitarbeiter des Papstes seien getestet worden. Das Gästehaus verlassen, in dem er seit Beginn seines Pontifikats vor sieben Jahren lebt, will der Papst nicht. Auch am Donnerstag zelebrierte Franziskus die Frühmesse in der Kapelle des Gästehauses und wirkte in guter Verfassung.

Ein Sprecher des Vatikan wollte die Berichte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP weder bestätigen noch dementieren. Nach offiziellen Angaben des Vatikan haben sich dort bisher vier Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert - mehr dazu in Bisher vier Coronavirus-Fälle im Vatikan.

Papst weitgehend isoliert

Seit einer Erkältung Ende vergangenen Monats hat sich Papst Franziskus weitgehend isoliert. Der 83-Jährige hat eine kleine Wohnung im Gästehaus Santa Marta. Er nimmt dort auch seine Mahlzeiten ein und hält private Treffen ab. Gelegentlich wendet er sich von der Vatikanischen Bibliothek aus per Livestream an die 1,3 Milliarden Katholiken weltweit. Auch seine tägliche Messe in der Kapelle des Gästehauses wird über das Internet gestreamt.

In Italien sind einem Medienbericht zufolge bisher 67 Priester am Coronavirus gestorben. Der jüngste sei 53 Jahre alt gewesen, berichtete die Zeitung der italienischen Bischofskonferenz, „Avvenire“, am Mittwoch.

22 Todesfälle entfielen auf die Diözese Bergamo im besonders betroffenen Norden des Landes. Papst Franziskus hatte Mitte März, als die Ausbreitung des Virus an Fahrt aufnahm, die Priester aufgefordert, „den Mut zu haben, hinauszugehen und die Kranken zu treffen“ - mehr dazu in Papst ruft Priester zu Nähe zu Kranken auf.

religion.ORF.at/APA/AFP

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