Religion im Museum: Virtuelle Rundgänge

Kirchliche Museen und Kultureinrichtungen in Österreich sowie das Jüdische Museum Wien laden, weil physische Besuche wegen der Coronavirus-Pandemie nicht möglich sind, zu virtuellen Rundgängen und bieten online Informationen.

Viele kirchliche Museen in Österreich verlagern ihre Schauräume und Ausstellungen derzeit ins Internet. Nach dem Diözesanmuseum Graz und dem Kulturzentrum bei den Minoriten lädt nun auch das „Dom Museum Wien“ zu virtuellen Besuchen. Und auch das „DomQuartier Salzburg“ bietet nun Online-Informationen über seine Ausstellungen und Museen.

Das „Dom Museum Wien“ bietet ab sofort einen Multimedia-Guide an, der kostenlos zum Download zur Verfügung steht. Wie das Museum der Erzdiözese Wien hinwies, können virtuelle Besucher damit die seit Oktober laufende Sonderausstellung „Family Matters“ sowie die Exponate der Dauerausstellung besichtigen. Für Kinder soll es ein Online-Quiz geben.

Thema „Familie“ momentan besonders aktuell

Zudem startet Dommuseums-Direktorin Johanna Schwanberg ab dieser Woche über Facebook, Instagram, Twitter und YouTube eine eigene „Director’s Tour“ durch die Sonderausstellung zum Thema Familie. Sie stellt dabei jeweils ein Kunstwerk aus der Schau vor.

Iris Legendre: o.T. aus der Serie "Photographies", 2010–2019, Dom Museum Wien, Otto Mauer Contemporary

Iris Legendre

Das Dommuseum Wien lädt zu virtuellen Einblicken in die Ausstellung „Family Matters“

Gerade jetzt, da alle „zurückgezogen in Innenräume“ sind, sei „Family Matters“ mit den darin gezeigten Familienbildern quer durch die Epochen besonders aktuell, betonte Schwanberg in einem Facebook-Video. Die Exponate zeigten die „emotionale Ambivalenz zwischen nahen Bezugspersonen“ aus der Sicht mittelalterlicher, biedermeierlicher oder zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler. Durch Kunst werde anschaulich, dass Familie „der Ort ist, an dem Liebe, Fürsorge, Hass und Gewalt in unvergleichlicher Direktheit oder auch unterschwellig zum Ausdruck“ komme, meinte Schwanberg.

Salzburg: Website, Facebook, Newsletter

Das ausgedehnte „DomQuartier Salzburg“ bietet „spannende Inhalte und Hintergrundgeschichten über unsere Ausstellungen und Museen online an“. Auch das „DomQuartier“ veröffentlicht für sein junges Publikum laufend Beiträge zum Mitmachen. An alle Interessierten der Appell: „Besuchen Sie uns jederzeit auf unserer Website sowie auf Facebook und Instagram.“ Zusätzlich gibt es den DomQuartier-Newsletter zum Abonnieren.

Blick ins Salzburger Dom Quartier

APA/Barbara Gindl

Das DomQuartier Salzburg hat ebenfalls Online-Angebote gestartet

Kultum: Blick hinter die Kulissen

Bereits vergangene Woche hatten sich das Diözesanmuseum Graz und das ebenfalls in der steirischen Landeshauptstadt beheimatete Kulturzentrum bei den Minoriten („Kultum“) für virtuelle Besuche geöffnet. „Kultum“-Leiter und Kurator Johannes Rauchenberger führt via Facebook durch aktuelle Ausstellungen, das Diözesanmuseum gibt unter dem Titel „Dig-DMG“ viermal pro Woche Einblicke in das, was sich dort vor und hinter den Kulissen tut.

Jüdisches Museum digital

Das Museum Dorotheergasse und das Museum Judenplatz mussten vorübergehend ihre Tore für Besucherinnen und Besucher schließen. Auch das Café Eskeles und der Museumsshop Gottfried & Söhne bleiben bis voraussichtlich Anfang April geschlossen. Damit Interessierte nicht komplett auf die spannenden Ausstellungen und Sammlungen verzichten müssen, öffnet das Jüdische Museum Wien seine Pforten über digitale Kanäle.

EIn Raum im Jüdischen Museum Wien

APA/Roland Schlager

Das Jüdische Museum Wien ist auf vielen digitalen Kanälen mit Angeboten vertreten

Mittels Google Art & Culture kann man einen Spaziergang durch die Dauerausstellung „Unsere Stadt! Jüdisches Wien bis heute“ unternehmen. Dort gibt es Informationen zu allen ausgestellten Objekten und man kann diese auch ganz aus der Nähe betrachten. Auch das Schaudepot des Museums ist online zugänglich.

Auf Facebook, Twitter, Instagram und YouTube präsentiert das Jüdische Museum Wien ebenfalls Infos zu aktuellen Ausstellungen. So führt beispielsweise Direktorin Danielle Spera unter anderem durch die Ausstellung „Die Ephrussis. Eine Zeitreise“. Seit Kurzem ist das Museum auch auf der Musikplattform Spotify vertreten. Die Musikauswahl reicht dabei von der „Director´s choice“ bis hin zur Musik der 1920er und 1930er Jahre, wie sie zum Beispiel im Café Palmenhof gespielt wurde.

Evangelisches Museum OÖ: Rundgang und Audioguide

Das Evangelische Museum Oberösterreich bietet während der Ausgangsbeschränkungen sowohl einen virtuellen Rundgang, als auch einen Audioguide an, der auf dem eigenen Smartphone heruntergeladen werden kann. Damit können Interessierte das Museum virtuell besuchen.

Darüber hinaus haben viele Museen und Stifte als ständige Einrichtungen auf ihren Websites Exponate ihrer Ausstellungen samt Beschreibungen.

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