Vatikan ändert Papst-Programm für Ostern

Wegen der Coronavirus-Pandemie finden die päpstlichen Gottesdienste der Kar- und Ostertage erheblich verändert statt. Wie der Vatikan am Freitag bekanntgab, feiert der Papst alle zentralen Gottesdienste am Altar des Petersdoms und ohne Anwesenheit von Gläubigen.

Das höchste Fest der Christenheit ohne öffentliche Messe mit dem Papst: Das gab es nicht seit Ende der Christenverfolgung in der Antike. Entsprechend schwer tat sich der Vatikan mit dem Entschluss.

Auch der traditionelle Kreuzweg am Karfreitag beim römischen Kolosseum, den in normalen Jahren Zehntausende Gläubige vor Ort mitfeiern, wird in den Vatikan verlegt. Ebenso findet die sonst auf dem Petersplatz gefeierte Ostersonntagsmesse in der vatikanischen Basilika statt. Einzelheiten bleiben weiterhin offen.

Chrisammesse nicht im Programm

Am Palmsonntag erfolgt das Gedenken an den Einzug Jesu in Jerusalem demnach in einem Gottesdienst im Petersdom und ohne die traditionelle Prozession über den Petersplatz.

Kreuzweg Kolosseum Karfreitag

Filippo Monteforte / AFP

In der Regel sind beim Kreuzweg am Karfreitag Zehntausende dabei

Im Programm des Gründonnerstags fehlt dieses Jahr die Chrisammesse zur Weihe heiliger Öle. Auch die Eucharistiefeier zur Erinnerung an das Letzte Abendmahl Jesu, die Papst Franziskus in Haft- oder Betreuungseinrichtungen zu halten pflegte und die von seinen Vorgängern in der Lateranbasilika gefeiert wurde, findet heuer in Sankt Peter statt.

Kreuzweg auf den Stufen des Petersdom

An Karfreitag ist die Feier vom Leiden und Sterben Christi auf einen ungewöhnlich späten Zeitpunkt um 18 Uhr verschoben. Der abendliche Kreuzweg, traditionell einer der stimmungsvollen Höhepunkte der römischen Kar- und Ostertage beim Kolosseum, vollzieht sich auf den Stufen den Petersdoms.

Die Feier der Osternacht begeht der Papst am Samstagabend um 21 Uhr in der vatikanischen Basilika. Dort hält er am folgenden Ostersonntag relativ spät um 11 Uhr auch die Ostermesse; anschließend erteilt Franziskus den Segen „Urbi et orbi“.

Daheim mitfeiern

Katholikinnen und Katholiken in aller Welt können die Liturgien mit dem Papst via Internet, Fernsehen und Radio mitfeiern. Auch der ORF überträgt die Ostermesse mit anschließendem Segen. Mitfeiern via Medien: Das entspricht auch den entsprechenden Maßgaben, die der Vatikan in dieser Woche für alle katholischen Diözesen weltweit vorgelegt hat. Demnach zelebrieren Bischöfe und Priester die Gottesdienste der Kar-und Ostertage zwar im Geist verbunden mit den Gläubigen, aber räumlich getrennt.

In Österreich sollen Pfarrer jeweils vier Gläubige bitten, mit ihnen die Osterwoche liturgisch zu begehen. Sie sollen als kleine Gemeinschaft die große repräsentieren, die wegen des Versammlungsverbotes nicht in die Kirche kommen kann, aber unter Nutzung von Medien und Internet bzw. als „Hauskirche“ daheim mitfeiert.

religion.ORF.at/KAP

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