Papst spendet „Urbi et orbi“ in leerem Dom

Nach seiner Osterbotschaft verlas der mit einer weißgoldenen Stola bekleidete Papst die lateinische Segensformel „Urbi et orbi“ vor der sogenannten Confessio, dem Petrusgrab.

Der Ort ist ungewöhnlich: Normalerweise findet die Zeremonie vor Zehntausenden Pilgern und Besuchern auf dem Petersplatz statt. Aufgrund der Corona-Pandemie sprach das Kirchenoberhaupt die Segensformel diesmal jedoch nur flankiert von seinem Zeremoniar vor dem Hauptaltar in das fast 100 Meter lange leere Hauptschiff der Basilika hinein. Gläubige weltweit verfolgten die Feier über TV-Sender und einen Livestream im Internet.

Der Segen, der nach seinem lateinischen Titel der Stadt Rom und dem Erdkreis gilt, markiert einen Höhepunkt der Osterfeierlichkeiten in Rom. Normalerweise wird er von der Mittelloggia des Petersdoms erteilt. Zu dem Zeremoniell gehört unter normalen Umständen auch das Abspielen der vatikanischen Hymne durch die Kapellen der päpstlichen Gendarmerie und der Schweizergarde, was diesmal entfiel.

Sondersegen im März 2020

In einer außergewöhnlichen Geste hatte der Papst diesen feierlichsten Segen der katholischen Kirche schon einmal am 27. März erteilt, um den Betroffenen der Pandemie Trost und Hoffnung zu spenden.

Die Bilder vom Papst, der allein bei strömenden Regen vor dem Petersdom stand, gingen um die ganze Welt. Üblicherweise findet der Segen nur zu Ostern, zu Weihnachten und unmittelbar nach einer Papstwahl statt. Katholische Gläubige können durch ihn einen Ablass ihrer Sündenstrafen erhalten.

religion.ORF.at/KAP

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