Papst warnt vor „Egoismus der Gleichgültigkeit“

Papst Franziskus hat am Sonntag den vor 20 Jahren eingeführten „Barmherzigkeitssonntag“ begangen. Er feierte eine Messe in der römischen Kirche Santo Spirito in Sassia. Dabei warnte er vor dem „Egoismus der Gleichgültigkeit“.

"Es besteht die Gefahr, dass uns ein noch schlimmeres Virus trifft, und zwar das eines gleichgültigen Egoismus. Es überträgt sich ausgehend von der Idee, dass das Leben besser wird, wenn es besser wird für mich, dass alles gut ausgeht, wenn es gut ausgeht für mich.

Damit fängt es an, und schließlich gelangt man dazu, Menschen auszuwählen, die Armen auszusondern und diejenigen auf dem Altar des Fortschritts zu opfern, die dahinter zurückbleiben", warnte der Papst in seiner Predigt.

Papst Rom

Alberto PIZZOLI / AFP

Papst Franziskus hat am Sonntag den vor 20 Jahren eingeführten „Barmherzigkeitssonntag“ begangen. Er feierte eine Messe in der römischen Kirche Santo Spirito in Sassia

Keine Unterschiede oder Grenzen zwischen Betroffenen

„Diese Pandemie erinnert uns jedoch daran, dass es keine Unterschiede und keine Grenzen zwischen den Betroffenen gibt. Wir sind alle zerbrechlich, alle gleich, alle wertvoll. Das was geschieht, rüttelt uns auf. Es ist an der Zeit, die Ungleichheit zu beseitigen, die Ungerechtigkeit zu heilen, die die Gesundheit der gesamten Menschheit bedroht“, sagte Franziskus.

Die Kirche nahe dem Petersplatz, in der der Papst die Messe zelebrierte, ist besonders mit der Verehrung der polnischen Ordensfrau Faustyna Kowalska (1905-1938) verbunden. Auf deren Vision des „Jesus der Göttlichen Barmherzigkeit“ geht der von Johannes Paul II. im Jahr 2000 eingeführte Themensonntag zurück. Er wird eine Woche nach Ostern begangen und ist auch als „Weißer Sonntag“ bekannt.

religion.ORF.at/APA

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