Ab Mitte Mai wieder Gottesdienste

Ab Mitte Mai sollen wieder Gottesdienste stattfinden dürfen. Das sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Dienstag bei einer Pressekonferenz.

Peter Schipka, Generalsekretär der Österreichischen Bischofskonferenz, bestätigte diesbezügliche Pläne gegenüber der katholischen Nachrichtenagentur Kathpress. Am Dienstagvormittag hatte dazu die bischöfliche Ad-hoc-Kommission in einer Videokonferenz getagt. Die Bischöfe arbeiteten intensiv an einem Stufenplan, wie in Österreich das kirchliche Leben und in einem ersten Schritt öffentliche Gottesdienstversammlungen wieder hochgefahren werden können. Man sei auch in guten Gesprächen mit der Regierung, mit der aber noch einige Details beraten bzw. abgestimmt werden müssen, so Schipka.

Kurz hatte bei der Pressekonferenz betont, dass die Gottesdienste - „natürlich“ - nur unter gewissen Auflagen und Sicherheitsvorschriften zum Schutz der Gesundheit stattfinden würden. Für Gottesdienste wie auch für alle anderen Bereiche gelte, in Abstimmung mit Experten die bestmöglichen Regelungen zu finden, so Kurz. Wichtigste Grundregel sei, „dass überall die Abstandsregel eingehalten werden“.

Details am Donnerstag

Details dazu, wie die Wiederzulassung von öffentlichen Gottesdienste aussieht, werde die zuständige Kultusamtsministerin Susanne Raab (ÖVP) in Absprache mit allen Kirchen und Religionsgemeinschaften am kommenden Donnerstag präsentieren, kündigte der Kanzler an.

Auf Anfrage sagte Kurz, dass Kirchen und Religionsgemeinschaften genauso eigens zu behandeln seien wie alle anderen Bereiche. Gottesdienste seien weder mit der Gastronomie eins zu eins vergleichbar noch mit den Veranstaltungen. Die Freiheit, die eigene Religion auszuüben, sei ein „sehr, sehr hohes und auch verfassungsrechtlich geschütztes Gut“ so Kurz, und er sei allen Religionsgemeinschaften sehr dankbar, „wie verantwortungsvoll hier die Beschlüsse der Bundesregierung mitgetragen werden und wie gut das Einvernehmen ist“.

Religiösen Minimalbetrieb ermöglichen

Er habe in den vergangenen Tagen selbst auch Kontakt mit einigen Vertretern von Glaubensgemeinschaften gehabt, sagte Kurz und weiter wörtlich: „Hier wird sehr behutsam, vorsichtig und verantwortungsvoll vorgegangen, und gemeinsam mit der zuständigen Ministerin werden die entsprechenden Regelungen ausgearbeitet, damit ein Minimalbetrieb in diesem Bereich stattfinden kann.“ Das sei für sehr viele Menschen auch wichtig.

Die Morgenmesse von Kardinal Christoph Schönborn wird live im Internet übertragen

APA/Barbara Gindl

Gottesdienste werden in Zeiten der Pandemie im Internet übertragen

Kardinal Christoph Schönborn hatte sich am Dienstag in seiner Predigt bei der Morgenmesse im Wiener Erzbischöflichen Palais zuversichtlich gezeigt, dass bald wieder Gottesdienstversammlungen möglich sein werden, wenn auch unter strengen Auflagen. Es mehrten sich die Anfragen, wann man endlich wieder gemeinsam Gottesdienst feiern kann, so der Kardinal.

Schönborn: Glaube braucht „gemeinsame Feier“

„Der Glaube braucht beides: die gemeinsame Feier und die persönliche Beziehung zu Gott. Daraus entsteht das lebendige Christentum“, sagte der Wiener Erzbischof. Eindringlich ermutigte er die Gläubigen, die gegenwärtige Zeit der Einschränkungen zu nützen, um die persönliche Beziehung mit Gott zu stärken und das Gebet zu intensivieren.

Die Gemeinschaft der Kirche sei etwas wesentlich anderes als etwa ein Club oder Freundeskreis, denn: „Aus der einzigartigen persönlichen Beziehung zu Gott entsteht auch die einzigartige Beziehung untereinander in der Gemeinschaft der Gläubigen in der Kirche.“

Weiterhin Onlinegottesdienste

Die Gottesdienste aus der Andreaskapelle werden bis auf Weiteres an jedem Werktag um 8.00 Uhr im Livestream übertragen, am Donnerstag auch von ORF III. Beim Gottesdienst am Dienstag wurde auch besonders für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Arbeitsmarktservice (AMS) gebetet, die sich für die vielen Arbeitslosen einsetzen.

Beim Gottesdienst am Montag, dem der Wiener Weihbischof Stephan Turnovszky vorstand, wurde aller Sterbender gedacht, besonders jener, die nicht besucht werden können und alleine sind. Der Livestream aus der Hauskapelle des Wiener Erzbischofs wird via YouTube übertragen.

religion.ORF.at/KAP

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