Italiens Kirche: Religionsfreiheit verletzt

Die italienische katholische Kirche protestiert gegen die Regierung in Rom, die auch in der „Phase zwei“ nicht die Genehmigung für das Zelebrieren von Messen mit Gläubigen und Trauerzeremonien im größeren Kreis gegeben hat.

„Die italienischen Bischöfe können nicht zulassen, dass die Religionsfreiheit eingeschränkt wird“, heißt es in einem Schreiben der italienischen Bischofskonferenz (Conferenza Episcopale Italiana, CEI). Bisher habe die italienische Kirche mit „Verantwortungsbewusstsein“ die wegen der Coronavirus-Pandemie ergriffenen Notstandsmaßnahmen akzeptiert.

In der zweiten Phase mit der Lockerung der Ausgangssperre forderte die Bischofskonferenz die Regierung auf, „ihre pastorale Mission wieder aufnehmen zu können“. Dabei sei es wichtig, dass die Kirche das Leben der christlichen Gemeinschaft in voller Autonomie wieder planen könne.

Kirche Santa Maria della Sanita in Neapel

Reuters/Ciro De Luca

Kirche Santa Maria della Sanita in Neapel

Leichte Lockerung der Ausgangssperre

Der italienische Premier Giuseppe Conte hatte am Sonntagabend eine leichte Lockerung der Ausgangssperre angekündigt. Dabei hatte er betont, dass die Einschränkungen für Messen weiterhin erhalten bleiben. Trauerzeremonien können mit maximal 15 Personen im engen Kreis der Familie und im Freien zelebriert werden. Dabei hatte sich Conte bei der Bischofskonferenz für ihr „Verständnis“ bedankt.

Nach dem Protest der Bischöfe sagte Conte, dass die Regierung in den nächsten Tagen ein Protokoll entwerfen wird, damit Gläubige bei „höchsten Sicherheitsvorkehrungen“ wieder an Messen teilnehmen können. Mehrere prominente Politiker zeigten Verständnis für die Stellungnahme des italienischen Episkopats.

religion.ORF.at/APA

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