Papst stellt Onlinegottesdienste ein

Die Liveübertragung der täglichen Papst-Messe aus dem Vatikan wird nach über zwei Monaten eingestellt. Vatikan-Sprecher Matteo Bruni begründete das damit, dass im Zuge der Coronavirus-Lockerungen der reguläre Gottesdienstbetrieb wieder auflebe.

Als vorerst letzte Werktagsmesse im Livestream zelebriert Papst Franziskus kommenden Montag um 7.00 Uhr die Eucharistiefeier zum 100. Geburtstag von Johannes Paul II. (1978-2005) an dessen Grab im Petersdom.

Franziskus hatte am 9. März begonnen, seine morgendlichen Messen in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses Santa Marta ohne Besucher, aber dafür mit Übertragung auf der vatikanischen Internetseite und in katholischen Fernsehsendern zu feiern. Dabei betete er jeweils für eine besondere Personengruppe oder ein Anliegen in Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie.

Papst Franziskus bei einer Messe allein

APA/AFP/Vatican Media

Die online und im Fernsehen live übertragenen Gottesdienste von Papst Franziskus werden ab kommender Woche eingestellt

Fast 1,5 Millionen Zusehende täglich

In Italien entwickelte sich die Aktion zu einem Quotenrenner. Der öffentlich-rechtliche Sender Rai 1 nahm die Messe Ende März ins Programm auf, um nach Worten von Direktor Stefano Coletta dem Bedürfnis vieler Menschen nach Trost zu entsprechen. Zuletzt verfolgten täglich fast 1,5 Millionen Zuschauer die Gottesdienste. Zusammen mit bis zu 750.000 Zuschauern beim katholischen Kanal TV2000 erreichten sie damit einen Marktanteil von mehr als 30 Prozent.

Vatikansprecher Bruni erklärte am Dienstag zur Einstellung der Übertragungen, der Papst hoffe, dass die katholischen Gläubigen zur „vertrauten Gemeinschaft mit dem Herrn in den Sakramenten“ zurückkehren könnten und sowohl an Sonntags- wie auch Werktagsgottesdiensten teilnähmen.

religion.ORF.at/KAP

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