Montenegro: Bischof und sieben Priester festgenommen

Ein serbisch-orthodoxer Bischof und sieben Priester sind am Dienstagabend in der zweitgrößten montenegrinischen Stadt Niksic festgenommen worden.

Sie hatten zuvor trotz des geltenden Kundgebungsverbots wegen der Coronavirus-Krise anlässlich eines kirchlichen Feiertages eine Prozession organisiert. Dieser hätten zahlreiche Menschen beigewohnt, hieß es.

Wie der TV-Sender RTCG am Mittwoch meldete, wurden der Bischof Joanikije Micovic und sieben Priester nach der Einvernahme in der Staatsanwaltschaft von Niksic noch am Dienstagabend in 72-stündige Verwahrung genommen.

Vorwurf: Abstand nicht eingehalten

Ihnen wird ein Verstoß gegen das wegen der Coronakrise bedingte Kundgebungsverbot angelastet. Bei der Prozession sei die soziale Distanz nicht eingehalten worden und es seien auch keine Schutzmasken getragen worden, berichteten Medien.

In Montenegro wurden bisher 324 Krankheitsfälle registriert und neun Tote gemeldet. Am Dienstag wurde laut Medienberichten kein neuer Krankheitsfall notiert. Der kleine Adriastaat, dessen Einnahmen zu etwa 25 Prozent vom Tourismus kommen, ist, wie Premier Dusko Markovic am Sonntag ankündigte, bemüht, möglichst rasch ein coronavirusfreies Urlaubsziel zu werden.

Zuerst einmal kann man wohl mit Touristen aus dem benachbartem Serbien rechnen. Belgrad will am 1. Juni seine Grenze zu Montenegro, Bosnien-Herzegowina und Nordmazedonien wieder öffnen. In Montenegro wurde die Grenzöffnung allerdings noch nicht bestätigt.

religion.ORF.at/APA

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