D: Erstmals Predigerinnentag katholischer Frauen

Mit einem ersten landesweiten „Predigerinnentag“ hat der größte katholische Frauenverband Deutschlands für eine geschlechtergerechte Kirche und für Reformen geworben. Zwölf Frauen predigten am Sonntag an zwölf Orten in Deutschland.

Die Frauen sind als Geistliche Leiterinnen oder Begleiterinnen in der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) aktiv sind. Laut katholischem Kirchenrecht dürfen in Messfeiern ausschließlich Geistliche predigen. Bei anderen Gelegenheiten dürfen auch Laien eine Predigt halten, „wenn das unter bestimmten Umständen notwendig oder in Einzelfällen als nützlich angeraten ist“.

Gedenktag der Apostelin Junia

Der Sonntag war im Ökumenischen Heiligenlexikon der Gedenktag der Apostelin Junia. Sie wird im Römerbrief des Apostels Paulus als Apostelin erwähnt. Durch einen Übersetzungsfehler war jahrhundertelang von einem Mann namens Junias die Rede. Die 2016 veröffentlichte neue katholische Einheitsübersetzung der Bibel und auch die Lutherbibel von 2017 machten aus Junias offiziell wieder Junia.

Die Frauen wollen mit ihrer Aktion deutlich machen, dass sie „ihrer Berufung folgen, und ihre Forderung nach einer geschlechtergerechten Kirche dorthin tragen, wo es an Gleichberechtigung bislang fehlt: in die katholischen Kirchen“. Beteiligt waren die kfd-Diözesanverbände von Aachen, Berlin, Essen, Köln, Magdeburg, Mainz, München-Freising, Münster, Osnabrück, Paderborn und Trier.

Predigten in Wortgottesfeiern sowie via Podcast

Ursprünglich hätten alle zwölf Frauen in einer Eucharistiefeier predigen wollen, so die Frauengemeinschaft. Die Coronavirus-Krise zwinge aber dazu, eine Vielfalt von Formaten zu wählen, sagte Ulrike Göken-Huismann, seit 2013 Geistliche Begleiterin der kfd auf Bundesebene.

Neben Live-Predigten im Rahmen von Eucharistie- oder Wortgottesfeiern wurden deshalb manche Predigten als Video-Andachten, Podcast oder Textdatei zur Verfügung gestellt.

religion.ORF.at/KAP

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