Politik gratuliert Landau: Präsident der Caritas Europa

Quer durch fast alle Parteien haben Spitzenpolitiker Österreichs Caritas-Präsident Michael Landau zu seiner neuen zusätzlichen Aufgabe als Präsident der Caritas Europa gratuliert.

„Ich gratuliere @mlcaritas ganz herzlich zu seiner neuen Aufgabe als Präsident der @CaritasEuropa“, twitterte Bundespräsident Alexander Van der Bellen gleich unmittelbar nach der am Dienstag erfolgten Wahl. Landau werde diese große Herausforderung „mit seiner langjährigen Erfahrung, seiner fachlichen Kompetenz und seiner menschlichen Größe sehr gut meistern“, so das Staatsoberhaupt.

Der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Otmar Karas (ÖVP), bezeichnete die Caritas-interne Wahl als „besondere, verdiente, persönliche Auszeichnung“ Landaus. Wie Karas in einer Aussendung nach einem Telefonat mit dem Leiter der Caritas erklärte, plane man bereits gemeinsame Aktivitäten im Europaparlament. Dorthin habe er Landau zu einem ersten Gedankenaustausch mit EU-Parlamentariern bereits eingeladen.

Michael Landau, neuer Präsident der Caritas Europa

APA/Roland Schlager

Quer durch fast alle Parteien haben Spitzenpolitiker Österreichs Caritas-Präsident Michael Landau zu seiner neuen zusätzlichen Aufgabe als Präsident der Caritas Europa gratuliert

Erfahrungen der Caritas für Neuordnung der EU

Die nationalen und internationalen Erfahrungen der Caritas seien in der beginnenden Debatte über die Neuordnung der EU und deren Zukunft wertvoll, schrieb Karas. Er wünsche eine „starke Caritas an Bord“ - für eine „fairere, sozialere, solidarischere und menschlichere Zukunft Europas“, jedoch auch für die Beantwortung der sozialen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Coronakrise, so der EU-Parlaments-Vizepräsident.

Bundesministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) betonte in ihrem Gratulations-Tweet, dass Hilfsorganisationen wie die Caritas eine „wichtige Aufgabe in unserer Gesellschaft“ erfüllen würden. Sie freue sich, dass mit Landau nun der Präsident der Caritas Österreich diese verantwortungsvolle Aufgabe auf Europaebene übernehme.

Glückwünsche der Opposition

Doch auch vonseiten der Opposition gab es Zustimmung für die Bestellung an die Spitze des kirchlichen Hilfswerks auf Europaebene. Für die SPÖ gratulierte der Delegationsleiter in der EU, Andreas Schieder: Die EU habe mit Landau einen Fürsprecher dazugewonnen für ein „breites Bündnis für mehr Gerechtigkeit und Menschlichkeit“, welches sich gerade in der aktuellen Coronakrise als notwendig erweise. „Die SPÖ im Europaparlament freut sich auf die Zusammenarbeit mit Michael Landau für ein soziales und solidarisches Europa“, so der Delegationsleiter.

„Herzliche Gratulation und alles Gute, Österreich und Europa brauchen Caritas, auch im Sinne des Wortes“, wandte sich über Twitter Helmut Brandstätter von den NEOS an den neuen Caritas-Präsidenten der EU.

Kultusgemeinde: „Starker Partner für die EU“

Mit Oskar Deutsch erhielt Landau auch über Religionsgrenzen hinweg Zustimmung. Er kenne den Caritas-Präsidenten als einen „Menschen, dessen Glaube ihn darin bestärkt, über die Grenzen hinauszublicken, nicht wegzusehen, wo Armut und Not herrschen und notwendige Hilfe und Solidarität unermüdlich einzufordern“, schrieb der Präsident der israelitischen Kultusgemeinde in einer Aussendung vom Donnerstag.

Die Caritas sei als eine der größten Hilfsorganisationen ein möglicher starker Partner für die EU, um den Folgen der Corona-Krise zu begegnen und auch in dieser Zeit zentrale Werte wie Menschenwürde, soziale Gerechtigkeit und Solidarität zu leben. Lange schon sei es Landaus Anliegen, „dass die EU das Sozialsystem stärkt und für mehr soziale Gerechtigkeit eintritt“.

Zusammenschluss von 49 Mitgliedsorganisationen

Michael Landau war am Dienstag bei der Regionalkonferenz der Caritas Europa zu deren Präsidenten gewählt worden. Er löst den emeritierten Bischof von Gent, Luc Van Looy, ab, der dieses Amt fünf Jahre innehatte.

Die Caritas Europa ist eine von insgesamt sieben Regionen der Caritas Internationalis. Sie hat 49 Mitglieder und ist in 46 europäischen Staaten präsent, wobei sich 42 Mitgliederorganisationen bei der wegen der Corona-Situation virtuell veranstalteten Wahl beteiligten.

Landau steht der kirchlichen Hilfsorganisation seit 2013 auf Österreich-Ebene vor. In einer ersten Stellungnahme erklärte er, er wolle einen Beitrag dazu leisten, dass „das Gemeinsame innerhalb Europas, dass Zusammenhalt und Zuversicht gestärkt wird“.

religion.ORF.at/KAP