„Boom“ auf Papst-Franziskus-Pilgerweg

Der neue Papst-Franziskus-Pilgerweg in der Steiermark hat laut den Initiatoren nur dreieinhalb Wochen nach seiner Eröffnung einen „Boom“ ausgelöst.

Wie einer der Initiatoren der 24 Kilometer langen Strecke von der Grazer Basilika Mariatrost zur Basilika am Weizberg in der Oststeiermark, der Theologe Fery Berger von der „Weizer Pfingstvision“, am Donnerstag gegenüber Kathpress erklärte, würden sich derzeit trotz Coronavirus-bedingter Einschränkungen bis zu 200 Pilger pro Tag auf den Weg machen. Anrainer würden erstaunt von der bemerkenswerten Frequenz auf dem landschaftlich reizvollen Weg berichten.

Ausgangspunkt der Initiative war das 2019 am Weizberg errichtete Pilgerzentrum, das von Vertretern der seit 30 Jahren bestehenden „Weizer Pfingstvision“ getragen wird. Wie Berger hinwies, wurde seit der Eröffnung darauf verzichtet, große Pilgergruppen für den Papst-Franziskus-Pilgerweg zu formieren und zu motivieren. „Social Distancing“ werde in Pandemiezeiten ernst genommen, und „Pilgern“ bedeute ursprünglich ja „sich allein auf den Weg machen“.

„Katapultstart“

Der dennoch beobachtbare „Katapultstart“ des Wegs mag auch an den sieben spirituellen Impulsen liegen: Wer sich auf die Gehzeit von rund sechseinhalb Stunden und die 748 dabei anfallenden Höhenmeter einlässt, kann mittels Mobiltelefon Hörtexte und Videos über Papst Franziskus abrufen, die von bekannten Persönlichkeiten gestaltet wurden: Der mit der „Weizer Pfingstvision“ seit langem verbundene Wiener Theologe Paul M. Zulehner stellt den Papst als „Reformer“ vor, ORF-Rom-Korrespondentin Mathilde Schwabeneder als „Provokateur“, der Jesuit und Publizist Andreas Batlogg zeichnet Franziskus als Mystiker.

Die Schriftstellerin Andrea Sailer sieht den Papst als "Revolutionär des Glücks, der Autor und ehemalige Leiter der ORF-Abteilung Religion im Hörfunk, Hubert Gaisbauer, skizziert ihn als Bewahrer der Schöpfung. Berger selbst steuert einführende Gedanken zum Thema Pilgern bei. Abrufbar sind alle diese Impulse über den QR-Code bei jeder Station auf das eigene Handy.

Sendungshinweis

„Orientierung“ berichtet am Pfingstsonntag ab 12.25 Uhr in ORF2 über den Papst-Franziskus-Pilgerweg.

Weizer Pfingstereignis heuer online

Das Leitungsteam der „Weizer Pfingstvision“ hatte Papst Franziskus bei einer Audienz im Mai 2019 ihr Konzept für das neue Pilgerzentrum in Weiz - dem Endpunkt des neuen Pilgerwegs - überreicht. Durchgeführt werden zeitgemäße spirituelle Angebote wie Online-Übertragungen von Pilgergottesdiensten und Exerzitien, interreligiöse Begegnungen, Glaubensseminare, Nachtwallfahrten, Sternwanderungen etc. „Flaggschiff“ soll das alljährliche Pfingstereignis sein, das seit 30 Jahren Gläubige weit über den Umkreis von Weiz hinaus anzieht.

Heuer allerdings plant die „Weizer Pfingstvision“ die Veranstaltungen zum Pfingstfest ohne den sonstigen Publikumszustrom, dafür mit Übertragungen im Internet: Noch bis 30. Mai stehen tägliche „Pfingstimpulse“ von den Pilgerweg-Gestaltern Batlogg, Sailer, Schwabeneder und Zulehner auf dem Programm. Letzterer wird am Pfingstsonntag, 31. Mai, um 10.30 Uhr auch den Gottesdienst in der Basilika am Weizberg leiten und predigen. Bereits am 17. Mai sprach Ex-Caritas-Präsident Franz Küberl bei einer Segnung der Kunstinstallation „Papst-Franziskus-Nische“ in Pilgerzentrum am Weizberg zum Thema „Seid Revolutionäre“.

Die von Jugendlichen gegründete „Weizer Pfingstvision“ ist seit 1989 Ausgangspunkt von Initiativen, bei denen sich Mystik und Politik verschränken: Daraus hervorgegangen sind u. a. Flüchtlingsbetreuung, der Behindertenbetreuungsverein „Christina lebt“, die mittlerweile ebenfalls als Verein konstituierte „Solidarregion Weiz“ und der konfessionsübergreifende „Way of Hope“.

religion.ORF.at/KAP

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