Coronavirus: Indonesien sagt Pilgerfahrt nach Mekka ab

Indonesien hat wegen der Coronavirus-Pandemie die diesjährige Pilgerfahrt nach Mekka abgesagt. Die Entscheidung sei sehr schwergefallen, doch die Ansteckungsgefahr durch das Coronavirus sei zu groß, sagte Religionsminister Fachrul Razi am Dienstag.

Nach seinen Angaben hatte die Regierung zunächst erwägt, nur die Hälfte der Pilgerinnen und Pilger zu schicken, sich dann aber für einen vollständigen Rückzug entschieden.

Indonesien ist das bevölkerungsreichste islamische Land der Welt und stellt jedes Jahr das größte Kontingent an Pilgerinnen und Pilgern. Für dieses Jahr hatten sich mehr als 220.000 Menschen in Indonesien für die für Ende Juli vorgesehene islamische Wallfahrt angemeldet.

Keine Hadsch-Absage von Saudis

Der Hadsch gehört zu den fünf Säulen des Islam. Jeder fromme Muslim, der gesund ist und es sich leisten kann, ist angehalten, mindestens einmal im Leben an der Pilgerfahrt teilzunehmen. Im vergangenen Jahr waren 2,5 Millionen Pilgerinnen und Pilger aus aller Welt nach Saudi-Arabien gekommen. Wenn dieses Jahr aber Hunderttausende zu den heiligen Stätten strömen, lässt sich eine Ansteckung mit dem neuartigen Virus kaum verhindern.

Für Mekka gilt zwar wegen der Coronavirus-Pandemie eine strikte Ausgangssperre, doch eine endgültige Absage steht noch aus. Der Hadsch ist eine wichtige Einkommensquelle für das Königreich.

religion.ORF.at/APA/dpa

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