Großes Interesse an ORF-Religionsangeboten

Während der Coronavirus-Krise war das Interesse an den ORF-Angeboten im Bereich Religion enorm, wie die interimistische Leiterin der ORF-Abteilung „Religion und Ethik multimedial“, Barbara Krenn, erklärte.

In Zeiten der Krise gebe es offenbar ein starkes Bedürfnis, „sich an Wurzeln anzuhalten“. Sowohl neue Programmangebote wie Gottesdienstübertragungen und die „Feier.Stunde“ als auch die üblichen TV- und Radiosendungen wie „Orientierung“ oder „Praxis - Religion und Gesellschaft“ hätten seit dem Lockdown Mitte März „Top-Quoten“ erzielt, sagte Krenn der katholischen Nachrichtenagentur „Kathpress“. Auch die Zugriffe auf die Nachrichtenseite religion.orf.at seien enorm angestiegen, teilte Krenn mit.

In einer Phase, in der gemeinschaftlich gelebte Religiosität kaum möglich und sich das Leben größtenteils in den eigenen vier Wänden abspielte, wandten sich viele Menschen den Angeboten des ORF zu. So hätten allein die drei „FeierAbend“-Reportagen am Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag im Schnitt jeweils mehr als eine Million Zuseher angezogen. Auch das sonntagmittags ausgestrahlte Religionsmagazin „Orientierung“ hätten im März und April bis zu einer Viertel Million und 20 Prozent aller TV-Zuseher mitverfolgt.

Stephansdom-Schwerpunkt als Publikumsrenner

Ein Publikumsrenner waren auch die in dieser Zeit gezeigten „kreuz und quer“-Dokumentationen mit bis zu 350.000 Zusehenden. Der Programmschwerpunkt „Mein Stephansdom“ 75 Jahre nach dem verheerenden Brand des Wahrzeichens erreichte während der Karwoche im ORF-Fernsehen (ORF 2 und ORF III) in Summe 2,6 Millionen Menschen - 35 Prozent der Bevölkerung - mehr dazu in ORF-Schwerpunkt: Mein Stephansdom.

Das von der Fastenzeit bis zu Pfingsten ausgeweitete Angebot an Gottesdienstübertragungen fand ebenfalls regen Zuspruch, sagte Krenn. Die fünf Gottesdienste aus dem Stephansdom mit Kardinal Christoph Schönborn feierten insgesamt 1,47 Millionen vor den Bildschirmen mit. Vermehrt auch abseits der regulären Sendeplätze gezeigte Dokus und Programmpunkte erreichten in der Karwoche insgesamt 4,1 Millionen Menschen und damit 55 Prozent der TV-Bevölkerung.

Rekordzugriffe auf religion.ORF.at

Mit dem neuen Format „Feier.Stunde“ im Programm ORF III bemühte sich der ORF laut Krenn auch um alle nichtchristlichen anerkannten Religionsgemeinschaften. Und das mit Erfolg: Auch Juden, Muslime oder Buddhisten hätten an Zahlen ablesbar positiv auf die zu sehenden Rituale oder Worte der Ermutigung reagiert.

Besonders nachgefragt waren laut Krenn auch speziell für die Krise bereitgestellte Serviceangebote auf der Website religion.orf.at: Viele wollten wissen, wann und wo Gottesdienste stattfinden oder wie sie Einsamkeitsgefühlen begegnen könnten. Die Zugriffszahlen auf die Website seien im April von den sonst üblichen 800.000 auf rund 1,3 Millionen gestiegen.

Viel Wertschätzung für Religionsabteilungen

„Was mich in der Krise trägt“ - unter diesem Titel fand sich auch im Radioprogramm des ORF unter dem Titel „Lebenskunst“ Ermutigung in Zeiten der Angst und Isolation. Die ORF-Abteilungsleiterin deutet das enorme Echo darauf als Bedürfnis nach Stütze und Halt in Zeiten der Krise, die eben auch von Religionen vermittelt werde. Glaube verschwinde in säkularisierten Gesellschaften nicht, sondern wandle sich; die religiöse Landschaft werde vielfältiger, aber weiterhin gerne aufgesucht.

Die Religionsabteilungen des ORF haben laut Krenn in den vergangenen Wochen viel Wertschätzung erfahren - auch innerhalb des Unternehmens, wie an der reichlich zugebilligten Sendezeit ablesbar sei. Und der öffentlich-rechtliche Rundfunk insgesamt habe sich während der Pandemie als wichtiger Faktor bei der Eindämmung der Pandemie und der Information darüber erwiesen.

religion.ORF.at/KAP