Dalai Lama legt Debütalbum vor

Der Dalai Lama, geistliches Oberhaupt des tibetischen Buddhismus, legt demnächst sein erstes Album mit dem Titel „Inner World“ („Innere Welt“) vor. Das Debüt des 85-Jährigen beinhaltet Musik, Mantras und Lehren.

Veröffentlicht wird die CD zum 85. Geburtstag Tenzin Gyatsos am 6. Juli, wie er am Dienstag mitteilte. Die Idee dazu hatte eine seiner langjährigen Schülerinnen, die Musikerin Junelle Kunin aus Neuseeland. Sie schrieb ihm in einem Brief, dass ein solches Album besonders Leuten mit emotionalem Stress helfen würde.

Der Dalai Lama sagte dazu: „Der Sinn meines Lebens ist es, so sehr zu dienen, wie ich kann. Musik kann Menschen auf eine Art helfen, wie ich das nicht kann.“ Musik könne mehr Menschen mit der Nachricht erreichen, dass die wahre Quelle des Glücks Warmherzigkeit und Sorge für andere seien.

Symbol für Harmonie

Der Dalai Lama ist weltweit als Symbol für Harmonie bekannt. Er wirbt für die Rechte der Tibeter und will für sie auch im Dialog mit China kulturelle und religiöse Freiheiten innerhalb der Volksrepublik erreichen. Für seinen Kampf wurde er mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Doch die chinesischen Behörden sehen ihn als Separatisten und verbieten ihm seit seiner Flucht nach Indien vor mehr als 60 Jahren die Einreise nach Tibet.

Album-Cover Dalai Lama

APA/AP/Hitco Entertainment and Khandro Music

Das Debütalbum des Dalai Lama erscheint anlässlich seines 85. Geburtstags

Ein Mantra auf dem elf Tracks umfassenden Album heißt „Compassion“ („Mitgefühl“), es kann auf der Website des Albums bereits angehört werden. In anderen Titeln geht es um Mut, Heilung, Weisheit, Reinheit, Schutz, Kinder und Menschlichkeit.

Musikerin Kunin und ihr Mann Abraham hatten das Album während der vergangenen fünf Jahre mit einem kleinen Team in Neuseeland produziert: Er komponierte die Musik und spielte mehr als 30 Instrumente selbst, dazu kamen andere Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt. Darunter ist etwa die Sitar-Spielerin Anoushka Shankar, Tochter von Ravi Shankar, die auf dem Track „Am La“ zu hören ist, wie die Musikzeitschrift „Rolling Stone“ (Dienstag-Ausgabe) berichtete.

Mit Musik zur „wahren Natur“

Über die Sessions mit dem dem Dalai Lama sagte Kunin: " Ich habe ihn noch nie so sprechen gehört. Er war so aufgeregt." Er habe immer wieder erklärt, wie wichtig Musik sei. „Er lehnte sich vor, und seine Augen blitzten, und rieb seine Finger, und er sprach über Musik, wie sie Menschen auf eine Art helfen könne, wie er es nicht könne; sie kann über Unterschiede hinweggehen und uns unsere wahre Natur und unsere Gutherzigkeit zurückgeben.“ Mit den Onlineeinnahmen durch das Album „Inner World“ werden Einrichtungen zur geistlichen Weiterbildung unterstützt.

gril, religion.ORF.at/dpa

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