Regensburg-Besuch von Benedikt XVI. geht zu Ende

Vier Tage hat der frühere Papst Benedikt XVI. in seiner alten Heimat verbracht. Zweimal täglich besuchte er seinen 96 Jahre alten Bruder Georg Ratzinger. Am Montag soll der Aufenthalt enden.

Die Rückreise des emeritierten Papstes Benedikt in den Vatikan ist für Montag geplant. Das teilte das Bistum Regensburg am Sonntag mit. Der 93-Jährige hielt sich seit Donnerstag in Regensburg auf, wo er überraschend seinen schwer erkrankten Bruder Georg Ratzinger besuchte. Wie schon in den vergangenen Tagen ließ sich Benedikt auch am Sonntag zweimal mit einem rollstuhlgerechten Wagen des Malteser-Hilfsdienstes zur Wohnung des Bruders fahren. Dort feierten sie eine Messe.

Der frühere Papst wird mit seiner Entourage, zu der sein Privatsekretär Georg Gänswein, sein Arzt sowie Sicherheitskräfte des Vatikans gehören, in einer italienischen Militärmaschine zurückfliegen. Seit seiner Emeritierung im Jahr 2013 lebt Benedikt in einem Kloster in den Vatikanischen Gärten. Gegen die Mittagszeit soll die Maschine am Flughafen München abheben. Dort will ihn Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) verabschieden.

Benedikt XVI. wird im Rollstuhl zum Auto geführt

APA/dpa/Armin Weigel

Benedikt XVI. war vier Tage lang zu Besuch bei seinem kranken Bruder. Montag fliegt er zurück in den Vatikan.

Benedikt-Institut im Wohnhaus

Am Samstag hatte der 93-Jährige zusammen mit Gänswein und dem Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer sein früheres Wohnhaus in der wenige Minuten entfernten Gemeinde Pentling besucht. Darin ist seit 2012 eine Begegnungsstätte des Institutes Papst Benedikt XVI. untergebracht. Einrichtung und Mobiliar sind teilweise im Original erhalten, teilweise rekonstruiert. Es gibt in dem 1969 gebauten, zweigeschossigen Einfamilienhaus heute zudem Besprechungsräume und ein Archiv.

Benedikt habe sich das Haus zeigen lassen - erstmals seit seinem Besuch 2006 - und einige Minuten auf der Terrasse Platz genommen, berichtete der stellvertretende Institutsleiter Christian Schaller. Der Papst sei sehr berührt gewesen.

Zuvor hatte der Ex-Papst in Regensburg am Grab seiner Eltern und seiner Schwester Halt gemacht. Dort betete er gemeinsam mit seinem Privatsekretär Gänswein, Bischof Voderholzer und einigen wenigen weiteren Teilnehmern ein Vater Unser und ein Ave Maria.

Begegnungen „belebend“ für die Brüder

Bistumssprecher Clemens Neck sagte am Sonntag unter Berufung auf Gänswein, Papst Benedikt sei begeistert und euphorisch, dass der Besuch in seiner alten Heimat geklappt habe. Benedikt habe am Samstagabend noch viel erzählt und den Tag Revue passieren lassen. Mit seinen Begleitern ist Benedikt im Priesterseminar untergebracht. Der Bruder lebt in einem Haus in der Altstadt. Die täglichen Begegnungen seien für die beiden Brüder sehr „belebend“, sagte Neck.

Zum Abschluss der Reise besuchte der Papst am Sonntagabend kurz den Regensburger Dom für ein Gebet. Benedikt XVI. war von April 2005 bis Februar 2013 Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Nach seinem Rücktritt hatte er sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

religion.ORF.at/dpa/AFP

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