CoV: Ordensfrau aus Oberösterreich in Afrika gestorben

Die aus Oberösterreich stammende Ordensfrau und Missionarin Sr. Maria Corda Waldhör ist in Südafrika im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben.

Sie gehörte den Wernberger Missionsschwestern an und hätte in wenigen Wochen ihren 80. Geburtstag gefeiert. „Ihr Herz brannte für die schwarzen körperbehinderten Kinder in Südafrika“ heißt es auf der Parte der Ordensfrau, der die „KirchenZeitung“ der Diözese Linz einen Nachruf gewidmet hat.

In den letzten Jahren hatte Sr. Maria Corda im Ikhwezi Lokusa-Rehabilitationszentrum in Mthatha gewirkt, wo knapp 70 körperlich und leicht geistig behinderte junge Erwachsene betreut werden. Gemeinsam mit einem Team bildete sie sie in Nähen, Töpfern, Kunsthandwerk und in der Fertigung von Lederwaren aus.

Seit 1969 in Südafrika

Walhör stammte aus Puchkirchen am Trattberg und war mit 18 Jahren in den Orden der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut in Wernberg eingetreten. Im März 1969 ging sie nach Südafrika. „Im Gehorsam“, wie sie später betonte, denn Südafrika war wegen seines Apartheid-Regimes kein begehrtes Einsatzland.

Als Mathematiklehrerin hatte sie erlebt, was Rassendiskriminierung für die schwarzen Kinder bedeutete. Der nahe Strand in Durban war für ihre Schüler gesperrt. 20 Kilometer mussten Kinder und Ordensfrauen entweder in den Norden oder in den Süden ausweichen, um zu baden.

Internatsschule für körperbehinderte Kinder

Weil Sr. Maria Corda neben Mathematik auch Bildhauerei studiert hatte, wurde sie bald von der Schule weg nach Mthatha geholt, wo ihr Orden die allererste Internatsschule für körperbehinderte schwarze Kinder im südlichen Afrika gegründet hatte. Mit kreativen Angeboten habe sie dort Pionierarbeit geleistet, heißt es in der Kirchenzeitung. Die Schwestern nannten die Einrichtung „Ikhwezi Lokusa“ (Morgenstern), weil österreichische und deutsche Sternsingerinnen und Sternsinger den Bau der Anlage „ersungen“ hatten.

Nach weiteren Jahren in der Lehrerfortbildung, Studierendenpastoral und Ordensleitung war Sr. Maria Corda 2012 wieder nach Ikhwezi Lokusa zurückgekommen und hatte sich mit ganzer Kraft wieder für die Behinderten eingesetzt. Sie starb am 12. Juni. In dem Konvent, in dem die 79-Jährige lebte, sind bisher fünf Covid-19-Todesfälle zu beklagen.

religion.ORF.at/KAP

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