Missbrauchsvorwurf: US-Orden veröffentlicht Namen

Die US-Provinz des katholischen Ordens der Maristen hat die Namen von 46 Priestern und Brüdern veröffentlicht, die des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen beschuldigt werden.

Die „verabscheuungswürdigen und schlimmen Misshandlungen“ wurden jahrzehntelang von Kirchenmitgliedern und ihren Führern „versteckt und ignoriert“, teilten die Provinzverantwortlichen am Mittwoch (Ortszeit) mit.

Die Dokumentation basiert auf einer umfassenden Untersuchung zu sexuellem Missbrauch in den eigenen Reihen. Sie umfasste den Angaben nach die Akten von rund 2.500 Priestern und Brüdern, die bis 1950 zurückreichen.

Großteil inzwischen gestorben

Von den 46 Beschuldigten seien inzwischen 32 gestorben. Die 14 heute noch lebenden Ordensmitglieder seien in einem sogenannten Sicherheitsplan aufgeführt und dauerhaft von ihren Aufgaben entbunden. Angaben über konkrete Anschuldigungen enthalte die Namensliste nicht.

Der Bericht folgt knapp zwei Jahre nach Veröffentlichung der Grand-Jury-Untersuchung in Pennsylvania, die rund 1.000 Missbrauchsfälle an Kindern durch mehr als 300 Priester aufdeckte.

Der 1817 gegründete Maristen-Orden zählt rund 3.100 Mitglieder und ist nach eigenen Angaben in 81 Ländern aktiv. In den USA betreibt er 18 Schulen und drei Universitäten.

religion.ORF.at/KAP/KNA