Schönborn empfing Kogler zu Antrittsbesuch

Kardinal Christoph Schönborn hat am Montag Vizekanzler Werner Kogler zu einem verspäteten Amtsantrittsbesuch im Wiener Erzbischöflichen Palais empfangen. Klimaschutz und Armutsbekämpfung standen im Mittelpunkt des Gesprächs.

Zwar ist die Bundesregierung schon mehrere Monate im Amt, der Besuch Koglers als Vizekanzler war coronavirusbedingt aber erst jetzt möglich. Der Vizekanzler und Grünen-Chef nütze die Gelegenheit, um dem Kardinal stellvertretend für die Kirche bzw. die vielen kirchlichen Einrichtungen und deren Beitrag zur Bewältigung der Coronaviruskrise zu danken. Inhaltlich waren u.a. der Einsatz gegen Armut in Österreich wie international sowie der Klima- und Umweltschutz Themen der Unterredung.

Große Übereinstimmung

Vizekanzler Kogler sprach im Anschluss gegenüber der römisch-katholischen Nachrichtenagentur Kathpress von einem sehr guten Gespräch. Hinsichtlich des Klimaschutzes, der Ausweitung humanitärer Hilfe - national wie international - habe es bei dem Gespräch etwa große Übereinstimmung gegeben. Gerade in Krisenzeiten sei ein stabiler Dialog sehr wichtig, „und dazu hat auch Kardinal Schönborn immer wieder sehr viel beigetragen“.

Kardinal Schönborn mit Vizekanzler Werner Kogler

Kathpress/Georg Pulling

Kogler und Schönborn sprachen über Klimaschutz, Armut und Ethik

Klimaschutz: Kogler will keine Zeit verlieren

Auf das bis einschließlich Montag laufende Klimaschutz-Volksbegehren angesprochen, das u.a. auch von Kardinal Schönborn und vielen weiteren Kirchenvertretern - und auch von vor längerer Zeit von Kogler - unterschrieben wurde, meinte der Vizekanzler: „Mit und ohne Volksbegehren. Das Klimathema ist ein eminent Wichtiges.“ Hier dürfe man nun keine Zeit mehr verlieren.

Die Voraussetzungen für nachhaltige Maßnahmen seien jetzt auch sehr günstig, zeigte sich Kogler zuversichtlich. Übereinstimmung ortete er hier nicht nur hinsichtlich der Kirche, sondern auch gegenüber dem Koalitionspartner ÖVP. Wenn nun in nachhaltige Strukturen investiert wird, sei das nicht nur ein Beitrag zum Weg aus der Klimakrise, sondern genauso auch aus der Wirtschafts- und Sozialkrise.

Hilfe für kirchliche Organisationen

Hinsichtlich Coronavirus wies Kogler auch auf den staatlichen Unterstützungsfonds für Non-Profit-Organisationen hin, der dieser Tage schlagend werden sollte und von dem laut Vizekanzler auch kirchliche Organisationen profitieren.

Kogler nahm auf Anfrage auch zu den Plänen der Regierung Stellung, wonach ab dem Schuljahr 2021/22 der Ethikunterricht in der Sekundarstufe II für alle Schülerinnen und Schüler eingeführt wird, die keinen konfessionellen Religionsunterricht besuche.

Grüne für Ethik für alle Schüler

Das entsprechende Gesetz ist derzeit in Begutachtung. Der Vizekanzler stand zu dem Gesetz: „Zumindest jetzt für die nächsten Jahre gibt es ein entsprechendes Regierungsübereinkommen, dass wir auch umsetzen“. Damit könne man gut leben. Aber natürlich seien die Grünen, bei denen es verschiedene Zugänge zum Ethikunterricht gibt, dialogbereit mit jenen, die sich „mehr wünschen“ - also einen verpflichtenden Ethikunterricht für alle Schülerinnen und Schüler.

religion.ORF.at/KAP

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