Caritas: Coronavirus-Pandemie verschärft Elend

Die Coronavirus-Pandemie verschärft das Elend in den ärmsten Ländern der Welt. Die Caritas Salzburg macht nun auf die katastrophale Situation in diesen Regionen aufmerksam und bittet dringend um Spenden.

Nach Schätzungen der UNO könnte sich die Zahl der Menschen, die an akuter Unterernährung leiden, von 135 Millionen auf 265 Millionen mehr als verdoppeln. Schwer betroffen ist etwa der Libanon: „Wir müssen uns mit zwei Pandemien - Covid-19 und Hunger - auseinandersetzen“, schilderte Rita Rhayem, die Generaldirektorin der Caritas Libanon.

„Die Menschen haben große Gastfreundschaft gegenüber Flüchtlingen gezeigt, aber diesmal stehen sie vor einem wirtschaftlichen Zusammenbruch, Armut und Arbeitslosigkeit.“ Sowohl in Syrien als auch im Libanon drohen Hungerkrisen. Zusätzlich treffen die US-Sanktionen, die eigentlich das Assad-Regime in Syrien treffen sollten, die gesamte Region. Es droht der wirtschaftliche Kollaps.

Ein Mann mit Maske geht an einem Graffiti im Libanon vorbei. Die Aufschrift ist "VIRUS"

APA/AFP/Patrick Baz

Ärmere Länder, wie der Libanon sind besonders schwer betroffen

Spendenhinweis

Raiffeisenverband Salzburg, IBAN AT11 3500 0000 0004 1533, BIC RVSAAT2S, Verwendungszweck: Meine Spende gegen den Hunger.

Kein Schutz vor Infektion

Für eine Pandemie ist das Land nicht gerüstet: Für sechs Millionen Einwohner gibt es nur ein einziges öffentliches Krankenhaus mit Quarantänemöglichkeit. Prävention ist kaum möglich, weil Masken oder Desinfektionsmittel kaum bezahlbar sind. Teils ist einfach kein (sauberes) Wasser vorhanden, geschweige denn Seife. Mehr als die Hälfte der Menschen lebt unter der Armutsgrenze.

Die Caritas schildert - stellvertretend für viele andere - das Leben von Jalil: Er wohnt mit seiner Frau und sieben Kindern in einer kleinen Wohnung in Beirut. Es ist bereits die dritte Wohnung in diesem Jahr, nachdem sie schon zweimal auf die Straße geworfen wurden. Aber auch diesmal sind sie vier Monate mit der Miete in Verzug und von Obdachlosigkeit bedroht. Der Vermieter hat Strom und Wasser abgedreht. Die Kinder haben kaum zu essen und für das wenige gibt es keinen Kühlschrank. Die Familie kann nicht duschen, kochen oder putzen, daher gehen sie zur nächsten Autowaschstation und betteln um Wasser.

Kaum genug zum Leben

„Als Caritas haben wir in den vergangenen Monaten dank der Unterstützung unserer Spenderinnen und Spender vielen Menschen helfen können, die durch die Corona-Krise in Not geraten sind. Diesen Einsatz für Menschen hier in Salzburg werden wir in den nächsten Monaten noch weiter verstärken. Gleichzeitig dürfen wir bei all dem die Menschen in den ärmsten Ländern der Welt nicht vergessen: Sie haben schon lange kaum genug zum Leben. Corona hat ihre Lebenssituation dramatisch verschärft. Es geht also um ein sowohl-als auch, um weltweiten Zusammenhalt“, sagte der Salzburger Caritas-Direktor Johannes Dines.

Die Salzburger Caritas hilft schon lange im Libanon, in Syrien und Ägypten und arbeitet dabei mit örtlichen Organisationen zusammen. Diese Hilfe besteht unter anderem aus Lebensmittelpaketen. Hygienepaketen, Mikrokrediten, Medizinischer Hilfe, Tageszentren und Notunterkünften oder Streetwork. Mit einer Spende von 100 Euro kann eine Familie im Libanon einen Monat lang mit Grundnahrungsmitteln und Hygieneprodukten versorgt werden; mit 20 Euro ist ein Kind einen Monat lang satt.

religion.ORF.at/APA

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