D: Evangelische wollen Rettungsschiff entsenden

Die Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) will ihr Rettungsschiff im August erstmals zur Aufnahme von Flüchtlingen ins Mittelmeer entsenden. Dafür wurde im Jänner das frühere Forschungsschiff „Poseidon“ gekauft.

Die Mission der „Sea Watch 4“ werde von einem breiten Bündnis getragen, in dem alle durch eine Überzeugung verbunden seien: „Man lässt keine Menschen ertrinken“, sagte der Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Dienstag-Ausgabe). Das Schiff war bis Ende 2019 als Forschungsschiff im Einsatz. Die EKD rief das Bündnis United4Rescue Anfang Dezember ins Leben. Inzwischen gehören ihm mehr als 300 Organisationen und Firmen an.

Das Schiff hätte eigentlich schon im Frühling auslaufen sollen, durch die Coronavirus-Pandemie verzögerte sich der Start. Betrieben wird das Schiff von der Hilfsorganisation Sea-Watch. Die „Sea-Watch 4“ hatte Kiel Ende Februar verlassen und war nach Angaben der EKD für Umbauten in eine Werft in Spanien gebracht worden. Es fehlten unter anderem eine Krankenstation und Beiboote. Die Coronavirus-Krise habe den Blick der Öffentlichkeit auf andere Fragen gelenkt. Deshalb sei es nun umso wichtiger, „dass wir nicht wegsehen, wenn Menschen ertrinken“, mahnte er.

„Unterstützung nicht nachlassen“

Das Schiff werde „vermutlich im August auslaufen“, sagte der EKD-Ratsvorsitzende. Solange es die dringend erforderliche staatliche Seenotrettung weiter nicht gebe, „werden wir in der Unterstützung der privaten Seenotrettungsorganisationen nicht nachlassen“, kündigte er an. „Es machen sich unvermindert Schlauchboote auf den Weg - entsprechend werden laufend Seenotfälle gemeldet, und es gibt Berichte über Bootsunglücke.“

religion.ORF.at/AFP/dpa

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