Papst nimmt Rücktritt von Medjugorje-Bischof an

Papst Franziskus hat am Samstag das Rücktrittsgesuch des Bischofs von Mostar in Bosnien-Herzegowina, Ratko Peric (76), angenommen, wie Kathpress meldet. Nachfolger Peric’ wird der bisherige Bischof von Hvar in Kroatien, Petar Palic, wie der Vatikan bekannt gab.

Peric ist ein erklärter Zweifler an den Marienerscheinungen von Medjugorje. Die Entscheidung darüber liegt aber beim Papst. Im Juni 1969 zum Priester geweiht, wurde Peric von Papst Johannes Paul II. 1992 zum Koadjutor von Mostar-Duvno ernannt.

Seit Juli 1993 ist er dort Bischof. 2006 berichtete Peric Papst Benedikt XVI. (2005-2013) über „zahlreiche absurde Botschaften, Unaufrichtigkeiten, Lügen und Ungehorsam“ seitens der Franziskaner von Medjugorje.

Mostar

ORF/Martin Cargnelli

Papst Franziskus hat am Samstag das Rücktrittsgesuch des Bischofs von Mostar in Bosnien-Herzegowina, Ratko Peric (76), angenommen

Angebliche Marienerscheinungen seit 1981

Die Marienerscheinungen sollen 1981 begonnen haben. Sechs Kinder berichteten damals, die Gottesmutter habe sich ihnen gezeigt, während sie Schafe hüteten. Die Erscheinungen dauern nach Angaben der inzwischen erwachsenen Seherinnen und Seher mit großer Häufigkeit weiter an. Sie sind verbunden mit Aussagen der „Gospa“ (dt.: „Herrin“) zu kirchlichen und sonstigen Themen.

Medjugorje

ORF/Martin Cargnelli

Die Marienerscheinungen sollen 1981 begonnen haben

Der Vatikan setzte nach dem Peric-Bericht eine erste weltkirchliche Untersuchungskommission ein. Zuvor hatte sich bereits die Jugoslawische Bischofskonferenz negativ geäußert.

2008 verbot die Glaubenskongregation einem geistlichen Begleiter der Seher, dem Franziskaner Tomislav Vlasic, wegen „Vergehen gegen die kirchliche Disziplin“, Gottesdienste zu feiern. 2009 verließ Vlasic den Orden. 2010 setzte Benedikt XVI. eine weitere internationale Untersuchungskommission ein. 17 Experten rollten den Fall neu auf und befragten im Vatikan alle sechs Seher einzeln.

religion.ORF.at/KAP

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