Urlaub im Kloster: Entschleunigen in der Krise

Auch während der Coronavirus-Pandemie bieten Klöster in Österreich Urlaubsmöglichkeiten an. Die Patres und Schwestern geben Einblicke in ihr tägliches Leben und beleuchten Themen wie gesunde Ernährung, Entschleunigung und Nachhaltigkeit.

Man könne spannenden Menschen begegnen, verborgene Schätze entdecken und unbekannte Ecken erforschen, wozu die Stifte und Klöster der Vereinigung „Klösterreich“ auch in Coronazeiten im Sommer einladen, wie es in einer Aussendung am Montag hieß. „Wer einen Urlaub im ‚Klösterreich‘ verbringt, lernt eine neue Welt kennen, die überrascht und anders ist, als man sie sich vorstellt“.

27 Stifte und Klöster in Österreich und den Nachbarländern, die sich zu „Klösterreich“ zusammengeschlossen haben, bieten touristisch viel und sind für alle Gäste offen. Entsprechend abwechslungsreich sind die Angebote, die Besucherinnen und Besucher in den verschiedenen Klöstern vorfinden.

Zwei Frauen beim Wassertreten in einem Bach

Marienschwestern

Einige Urlaubsangebote richten sich gezielt an Frauen

Kraft tanken und faulenzen

So bietet etwa das Zisterzienserstift Zwettl eine „Kraft-Tankstelle für Männer“. Das Wochenende Mitte August will aufzeigen, wie man(n) aus dem Alltag, dem Funktionieren, Leisten und Kämpfen aussteigen kann. Die Themen Achtsamkeit, Dankbarkeit und Mitgefühl stehen im Mittelpunkt von fachlichen Impulsen und Erfahrungsaustausch. Die Teilnehmer, die im Bildungshaus Zwettl übernachten, das Teil des jahrhundertealten Klosters ist, nehmen umfangreiche Übungsprogramme und Audio-Anleitungen für zu Hause mit.

Speziell für Frauen konzipiert ist das Angebot „Faulenzen“ des Klosters Wernberg in Kärnten. Die einwöchigen Wanderexerzitien im August beinhalten unter anderem halbtägige Wanderungen, Körper- und Wahrnehmungsübungen, Meditation, Impulse in der Gruppe, tägliche Begleitgespräche und eine abendliche Frauenliturgie.

Zwei Männer bei einem Teich nahe Stift Altenburg

Stift Altenburg

Natur und Kultur stehen bei „Klösterreich“ im Vordergrund

Das Exerzitienhaus des Benediktinerstifts Göttweig in der Wachau ist ein Ort der Einkehr. Gäste können sich dort ganz individuell für drei bis fünf Tage in die Stille zurückziehen, ihr Leben neu ordnen und Ballast abwerfen. Dabei wird jeder Gast von einem der Mönche spirituell begleitet. Für alle, die die Atmosphäre von Einkehrtagen in das eigene Zuhause holen möchten, hat Stift Göttweig mehrere Onlinekurse kreiert, die ein Stück Auszeit und Nahrung für die Seele in den Alltag bringen sollen.

Wein, Kultur und Natur

Genießerinnen und Feinschmecker kommen im „Klösterreich“ ebenfalls auf ihre Kosten. Die Ordensleute stellen aus den Gaben der Natur viele Köstlichkeiten her und freuen sich, diese mit ihren Gästen zu teilen. In mehr als der Hälfte der Stifte spielt die Weinproduktion eine große Rolle. Die Klöster haben eigene Weingärten, bieten Führungen durch die Weingüter und Kelleranlagen und zu Verkostungen in ihren Vinotheken.

Zwei Männer und ein Mädchen schauen in eine Vitrine im Stift Seitenstetten

Doris Schwarz-König/Stift Seitenstetten

Viele Stifte und Klöster bergen Kunst- und Kulturschätze

Ein weiterer „Klösterreich“-Schwerpunkt: Kultur und Kunst. Eine Fülle an Dauer- und Sonderausstellungen sowie eine Vielzahl an Konzertveranstaltungen zeigen eine faszinierende Facette der Klöster und bringen Abwechslung und Leben in die historischen Mauern.

Der Großteil der Mitglieder von „Klösterreich“ liegt zudem inmitten von Naturparadiesen und bietet ausgiebige Möglichkeiten für Wanderungen, Radtouren und Aktivitäten im Freien. Und traditionell haben alle Stifte und Klöster ihre gehegten und gepflegten Klostergärten. Bei Events wie dem „Dinner im Hofgarten“ in Stift Seitenstetten oder den „Langen Nächten der Klostergärten“ kommen diese blühenden Kleinode besonders zur Geltung

religion.ORF.at/KAP

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